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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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57 2. Probleme bei der Klassenführung und ein begrenztes Verständnis von his- torischen Inhalten sind Barrieren, die Lehrpersonen davon abhalten, Ge- schichte als Interpretation zu unterrichten. Auch fehlendes Faktenwissen und Verständnis für historische Zusammenhänge halten laut der Studie Lehrpersonen davon ab, einen interpretativen Zugang im Geschichtsunterricht zu realisieren. Dies deutet darauf hin, dass auch das inhalt- liche Faktenwissen sowie allgemeine Fähigkeiten der Klassenführung notwen- dige Voraussetzungen eines fachspezifisch kompetenzorientierten Unterrichts sind. 3. Lehrpersonen gehen davon aus, dass eine Barriere für die Durchführung von Lernsettings, in denen Geschichte als Interpretation unterrichtet wird, auch im fehlenden methodischen Wissen („practical toolkit“) besteht. Zusammengefasst deutet die Studie Martells darauf hin, dass für einen auf his- torisches Denken ausgerichteten Unterricht sowohl „first order“ als auch „second order knowledge“169 im Zusammenhang mit Geschichte sowie ein methodisches Rüstzeug und Sicherheit in der Klassenführung notwendig sind. VanSledright/Reddy beschäftigen sich in einer Publikation im Jahr 2014 noch einmal mit der Frage, inwieweit Überzeugungen zu Geschichte in einem universitären Kurs verändert werden können.170 Dabei beziehen sie sich aber- mals auf die oben bereits behandelten epistemic stances  – Entwicklungsstufen von epistemologischen Überzeugungen im Zusammenhang mit Geschichte und un- terscheiden aufbauend auf Kloppenberg171 zwischen 1. Objectivism: history as „mirror of the past“172, „merely a copy of the past“173; 2. Relativism: „The past is 169 Diese Terminologie wird verwendet z. B. von Stoel, Gerhard/van Drie, Janett/van Box- tel, Carla (2015): Teaching towards historical expertise. Developing a pedagogy for fos- tering causal reasoning in history. In: Journal of Curriculum Studies, 47.1, S.  49 – 76, hier S.  51 – 52. 170 Vgl. VanSledright, Bruce/Reddy, Kimberly (2014): Changing Epistemic Beliefs? An Ex- ploratory Study of Cognition Among Prospective History Teachers. In: Revista Tempo e Argumento, Florianópolis,11, S.  28 – 68. Für die deutschsprachige Geschichtsdidaktik hat Hilke Günther-Arndt schon im Jahr 2006 die Frage gestellt: Conceptual Change- Forschung: Eine Aufgabe für die Geschichtsdidaktik? In: Günther-Arndt, Hilke/Sauer, Michael (Hg.): Geschichtsdidaktik empirisch. Untersuchungen zum historischen Den- ken und Lernen. Berlin, S.  251 – 277. 171 Kloppenberg, James (1989): Objectivity and historicism: a century of American histori- cal writing. In: American Historical Review 94, S.  1011 – 1030. 172 VanSledright/Reddy 2014, S.  34. 173 Ebd., S.  40.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
LehrbĂĽcher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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