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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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59 Diese Studie zeigt jedenfalls abermals, dass Überzeugungen von Lehrpersonen nicht unbedingt statisch und eindeutig sein müssen und sich relativ kurzfristig, aber möglicherweise nicht immer nachhaltig, verändern lassen. Für die vorlie- gende Arbeit ist sie auch ein Hinweis darauf, dass die Frage nach sozial er- wünschten Antworten in Interviews mit Lehrpersonen zu Einstellungen hin- sichtlich Kompetenzorientierung gestellt werden muss. Harris/Burn beforschten Geschichtslehrpersonen in England und deren Perspektiven im Zusammenhang mit einer Neukonzeption des National Curri- culums, das mit einer genauen Vorgabe eines Kanons von mehreren Seiten als engführend kritisiert wurde.177 Damit bewegt sich ihre Forschung vorwiegend innerhalb der Kategorie kontextbezogene Überzeugungen. Sie stellen in diesem Zusammenhang fest, dass die Perspektiven derer, die ein Lehrplan am stärksten betrifft  – Geschichtslehrpersonen  – kaum erhoben werden. So widmen sie sich der Frage, was Geschichtslehrpersonen in England als lernrelevant ansehen: „Even if they are not always made explicit, claims about what should be studied in history  – the specific substantive content proposed  – rest on underlying assump- tions about the ultimate purpose of the history curriculum and particular percep- tions of how the historical knowledge is intended to be understood.“178 Dabei gehen sie von Young/Muller179 aus und stellen drei Szenarien vor, wie Lehrpläne entwickelt werden können: 1. „History as body of knowledge“: Der Lehrplan besteht ausschließlich aus ei- nem zu bestimmenden Wissenskanon; 2. „History as form of Knowledge“: Der Lehrplan besteht ausschließlich aus zu erwerbenden Kompetenzen des Wissenserwerbs und des kritischen Nachdenkens  – „learning how to learn“. 177 Harris/Burn 2016, S.  539. 178 Ebd., S.  520. 179 Vgl. Young, Michael/Muller, Johan (2010): Three educational scenarios for the future: Lessons from the sociology of knowledge. In: European Journal of Education, 45, S.  11 – 27; Young, Michael (2011): The return to subjects: A sociological perspective on the UK Coalition government’s approach to the 14 – 19 curriculum. In: The Curriculum Journal, 22, S.  265 – 278; Young, Michael (2016): School subjects as powerful knowledge: Reflections on the chapters by Rachel Foster, Ellen Buxton and Michael Fordham. In: Counsell, Christine/Burn, Katharine/Chapman, Arthur (Hg.): Masterclass in history education: Transforming teaching and learning. London: Bloomsbury.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
LehrbĂĽcher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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