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Für A21_m bedeutet Kompetenz, dass Schüler/innen einfach in irgendeinem
Bereich gut oder sehr gut sind – ein Beispiel dafür wäre der soziale Bereich:
I-A21_m: Also, für mich ist eine Kompetenz, sie müssen irgendwo gut sein,
oder sehr gut sogar. Egal in welcher, ob es jetzt einer ist/entweder Schüler,
die sehr kompetent am Computer sind, ein paar sind sehr kompetent im so-
zialen Bereich, habe ich ein paar, die in Sozialgeschichte super, besser als ich,
sind. Und das ist natürlich breit gefächert, Kompetenz. Mir ist wichtig, dass
natürlich der soziale Schwerpunkt, dass auch da Kompetenz erreicht wird. Es
bringt nichts in der Klasse, wenn man nur einen Computerfreak hat, und alle
himmeln den an, und der ist aber völliger Egoist. Das würde nämlich nie-
mandem, das will ich auch vermitteln, niemandem helfen damit. Und um-
gekehrt, dass die sozial Denkenden auf diesen EDV-Spezialisten Einfluss
nehmen. Das wäre mir wichtig, also das lasse ich ihnen schon merken.
Kompetenzen werden bisweilen auch schulintern bestimmt, wobei bei zwei
Lehrpersonen in diesem Zusammenhang eine „Kompetenz-Lotusblume“ in den
Interviews erwähnt wurde – Sozialkompetenzen gehören neben den mutter-
sprachlichen Kompetenzen auch dazu:
I-N20_m: B: Also, diese Kompetenzorientierung, die begleitet uns ja auch
schon seit, glaube ich, zwei Jahren, drei Jahren, mit dieser Lotusblume, wo wir
dann eintragen und so. […] ja. Muttersprachliche Kompetenz zum Beispiel,
dass man eben da eine, ja die Texte eben lesen und auch verstehen, ja. […]
Und auch die Gruppenarbeiten, Referate, diese Sozialkompetenzen, dass man
eben versucht, da in einer Gruppe etwas zu schaffen, was gefragt war, eine
Aufgabe zu lösen, ja.
Auf die Lotusblume wird weiter unten noch eingegangen. Es scheint für den Be-
reich der historischen Kompetenzorientierung hochrelevant zu sein, dass in
manchen Schulen gemeinsame kompetenzorientierte Jahresplanungen gemacht
werden und in diesem Zusammenhang nicht fachspezifische Kompetenzen vor-
geschrieben werden.
Auf neue Medien bezogene Kompetenzen im Geschichtsunterricht
Auch Kompetenzen im Bereich digitale/neue Medien sprachen Lehrpersonen
des Öfteren an, als sie zu Kompetenzorientierung im Geschichtsunterricht be-
fragt wurden. Dabei erwähnten sie besonders „Computerkompetenzen“ häufig.
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Titel
- Von PISA nach Wien
- Untertitel
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Autor
- Roland Bernhard
- Verlag
- WOCHENSCHAU Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 284
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 Literaturübersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. Abkürzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277