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I-N29_f: Für die Jahresplanung schauen wir uns auch den Lehrplan an, was
sind die Inhalte und die Kompetenzen, die die Schüler lernen sollen. Und das Buch,
weil das natürlich unser Arbeitsmittel Nummer eins ist, und/ja, aus dem Gan-
zen ergibt sich dann, und auch aus den Erfahrungswerten der älteren Kolle-
gen, der erfahreneren Kollegen gibt es dann, ja, was machen wir.
Ergebnis 2 – Befund 3: Das Kompetenzverständnis von Geschichtslehrperso-
nen ist bisweilen von anderen Schulfächern beeinflusst.
In den Interviews zeigt sich auch, dass das Verständnis von Kompetenzorientie-
rung im Fach Geschichte auch von anderen Schulfächern geprägt ist. Für Lehr-
person A16_m raubte die Kompetenzorientierung im Deutschunterricht „viele
Dinge“, was sie im Zusammenhang mit einem Interview über historische Kom-
petenzorientierung erwähnte. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass
diese Einstellung in Bezug auf die Kompetenzen im Deutschunterricht auch auf
die historischen Kompetenzen abfärbt:
I-A16_m: B: Ja, gut, also bezüglich der Kompetenzen ist es natürlich auch
so eine Sache. Ich gebe schon zu, eine große Verdrossenheit findet schon statt,
und ich kann ganz ehrlich sagen, dass ich natürlich in erster Linie in meinem
Erstfach, in Deutsch, mitbekomme, was alles nicht mehr gekonnt werden muss
und was man den Kompetenzen zugrunde/also, ich muss ganz ehrlich sagen,
ich bin (Unterbrechung) ich bin der Meinung, dass es gute, allerdings auch
schlechte Seiten gibt.
[…] Im Deutschunterricht muss ich ehrlich sagen, bin ich schon ein bisschen, na
ja, desillusioniert worden. Ganz einfach deswegen, weil viele Dinge, na ja, ich
möchte es jetzt nicht überpathetisch, aber geraubt wurden. Das heißt also si-
cherlich auch die große Kunst der Literaturgeschichte, die Literaturge-
schichte lebendig vermitteln zu können, ist de facto obsolet geworden.
Bei Lehrperson A25_m zeigt sich eine Vermischung von Kompetenzen des
Deutsch- und des Geschichtsunterrichts, indem die deutschdidaktische Lese-
kompetenz mit der geschichtsdidaktischen Methodenkompetenz eine Symbio-
se eingeht:
I-A25_m: Dass das im Vergleich ist, dass sie da auch etwas mitnehmen. Aber
ich glaube, dass diese schriftlichen Quellen viel mehr hinein müssen. Das wäre
dieses Textkompetenz, Lesekompetenz. Was nehme ich daraus mit? Nicht ein-
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Titel
- Von PISA nach Wien
- Untertitel
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Autor
- Roland Bernhard
- Verlag
- WOCHENSCHAU Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 284
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 Literaturübersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. Abkürzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277