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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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174 genden Interviewstellen wird unter anderem von einer „Gegenwehr“ und einer generellen „Hatz gegen Kompetenzen an sich“ gesprochen. Eine gehäufte Ver- wendung von „Kraftausdrücken“ fällt in diesem Zusammenhang auf: I-N19_m: Ja, also ich glaube, daher kommt diese extreme Gegenwehr gegen die Kompetenzen. Und dazu werden das natürlich geflügelte Worte, habe ich eh schon gesagt: die Fensteraufmach-Kompetenz, die Blumengieß-Kompetenz, den Sessel-zurückschieben-Kompetenz. Das ist/. I: Wobei das ja keine historischen Kompetenzen sind. B: Nein, das sind keine historischen Kompetenzen, aber das ist dann allge- mein so eine, ja eine Hatz gegen Kompetenzen an sich und dass das ja alles sinn- los ist und kein Mensch braucht, ja. Und ich glaube, in diesem Fahrwasser wird das dann mitgeschleppt und sagt man: Na die historischen Kompetenzen sind auch für den Hugo407, ja. In den Interviews wurden Lehrpersonen in manchen Fällen, wo dies in den Ge- sprächsfluss passte, auch darüber befragt, wie sie die Akzeptanz von Kompetenz- orientierung in der Lehrerschaft einschätzen. In diesem Zusammenhang wur- den Antworten wie die folgende gegeben: Lehrperson N3_m, welche erst seit Kurzem im Lehrberuf steht, berichtet darüber, dass es unter angehenden Lehr- kräften, die sich mit ihr zusammen in der Ausbildung befanden, Vorbehalte ge- genüber Kompetenzorientierung gab: I-N3_m: I: Haben Sie, wenn Sie so in die Lehrerschaft schauen, haben Sie das Gefühl, dass Kompetenzorientierung sehr stark akzeptiert ist? B: Nein, habe ich ehrlich gesagt nicht. Ich glaube, das wird, so ist mein Ein- druck, von oben als verordnet halt gesehen. Die Stimmung ist glaube ich eher so, das ist halt das Nächste, was einem halt mehr oder weniger eingefallen ist. Da wird ein bisschen Rücksicht drauf genommen pro forma, aber ich glaube nicht, dass jetzt die große Begeisterung ausbricht, den Eindruck habe ich nicht. I: […] Aber Sie meinen, dass es vielleicht deshalb einen schlechten Ruf hat, weil das Gefühl besteht in der Lehrerschaft, dass es von oben verordnet wor- den ist? B: Das ist ja eigentlich auch de facto so, oder? Den Eindruck habe ich halt schon, dass das so aufgenommen wird. Zumindest war das auch bei Kollegen jetzt in der Ausbildung schon so. Natürlich lernt man diese Sachen und so, man denkt 407 „Für den Hugo“ ist umgangssprachlich und bedeutet so viel wie „sinnlos“.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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