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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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193 I-N4_f: B: Ich glaube, das hat allgemein damit zu tun, so, und jetzt müssen wir jetzt, weil das jetzt, also da sind die Bildungsstandards jetzt alle gekommen, wahn- sinnig schlecht, also wir müssen kompetenzorientiert unterrichten, und das, was ihr bis jetzt da gemacht habt, das hat irgendwie nicht gepasst, weil sonst könnten ja die Kinder/also, ich sage es jetzt sehr flapsig, sonst würden ja die Kinder besser dastehen, und jetzt das. Und ich glaube, das ist schon so ein bisschen der Frust. I-A9_f: […] ich habe nicht das Gefühl, dass die jungen Lehrer so eine Abwehr- haltung haben, ich weiß auch nicht. Aber ich habe das Gefühl, ja das stimmt auch bei uns im Lehrerkollegium, dass ältere Kollegen das Wort [Kompetenz] hassen mittlerweile. Und ich glaube, es ist mehr so, ich habe das Gefühl, sie fühlen sich angegriffen, oder sie fühlen ihren Geschichtsunterricht der letzten Jah- re oder Jahrzehnte angegriffen und sagen sich: was hat daran nicht gepasst? Es war ja immer gut, warum soll ich es jetzt anders machen? Und jetzt fangen da die Jungen an mit ihren Kompetenzen, oder keine Ahnung, und jetzt sol- len wir es anders machen und die Kinder lernen nichts mehr und ja, da kommt eh die alte Leier. I-A11_f: B: Ja, ja, ich habe so das Gefühl also, man unterstellt einfach, die Leh- rer haben, ich weiß es jetzt nicht, im Frontalunterricht ihren Stoff vorgetragen, es gab nie irgendeine Teilnahme der Schüler oder so was, und jetzt müssen die Schüler auf einmal Dinge können, die aus dieser Unterrichtsform nie her- vorgehen würden. I: Das heißt irgendwie so ein Schwarz-Weiß-Bild wird da jetzt dann irgend- wo/? B: Ich habe schon den Eindruck, dass das so ist. I: Und dass es fast gegen die Lehrer dann irgendwo gerichtet ist? B: Ich glaube, dass sich die Lehrer schon ein bisschen auf die Zehen gestiegen ge- fühlt haben, sage ich einmal. Also so nach der Devise: Was heißt das, was haben wir bis jetzt gemacht eigentlich? Bis jetzt haben wir die Schüler zu völligen un- mündigen und unfähigen Dingen erzogen und jetzt müssen sie irgendwelche Kompetenzen aufweisen. Ich glaube, es scheitert an dem Wort ganz einfach. Die- ses Wort Kompetenz, weil das überall auch drinnen ist. […] Und ich glaube, die, die eh immer so unterrichtet haben, die haben sich ge- dacht: Also, war das jetzt alles schlecht, was ich gemacht habe? Man hat eher so das Gefühl gehabt: Also bis jetzt habe ich doch eigentlich auch nicht so schlecht unterrichtet, und jetzt muss alles anders sein, weil das war nicht gut,
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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