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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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206 dungspolitische Vorgaben beeinflusst. In diesen wird ein nicht fachspezifi- sches Kompetenzverständnis normativ vorgegeben. Ergebnis 3: Was Lehrpersonen unter Kompetenzorientierung verstehen, wird von ei- ner Mehrheit gutgeheißen. Es gibt aber auch starke Vorbehalte und Ängste im Zusam- menhang mit dem, was Lehrpersonen unter Kompetenzorientierung verstehen. Ergebnis 4: Vorbehalte gegenüber (historischer) Kompetenzorientierung sind weniger eine Ablehnung des historischen Denkens. Der Ruf des unspezifischen Konstruktes his- torische Kompetenz ist vielmehr von fachfremden Diskursen beschädigt. • Ergebnis 4  – Befund 1: Lehrpersonen der Stichprobe, die dezidiert fachspe- zifisch argumentiert haben, weisen tendenziell eine sehr positive Einstellung zu Kompetenzorientierung auf. • Ergebnis 4  – Befund 2: Vorbehalte gegenüber historischer Kompetenzorien- tierung sind unter anderem Konsequenz der vielen unterschiedlichen Kom- petenzdefinitionen und Modelle, mit denen Lehrpersonen in der Ausbil- dung und Praxis konfrontiert werden. • Ergebnis 4  – Befund 3: Kompetenzorientierung wird von manchen Lehr- personen als eine von oben verordnete Modeströmung gesehen. • Ergebnis 4  – Befund 4: Die Einführung der Kompetenzorientierung wurde unter (Geschichts-)Lehrpersonen als Kritik an ihrer bisherigen Praxis ver- standen, insofern als sie im Zusammenhang mit PISA steht. • Ergebnis 4  – Befund 5: Zahlreiche Lehrpersonen sehen die Verdrängung von inhaltlichem Faktenwissen durch die Kompetenzorientierung kritisch. Auch wird die Sorge bekundet, dass in diesem Zusammenhang die mündli- che Reifeprüfung an Substanz verlieren würde. Die Analyse aller Aussagen der Geschichtslehrpersonen zum Thema Kompe- tenzorientierung im Geschichtsunterricht weist darauf hin, dass sich fachspezi- fisches Denken im Zusammenhang mit Kompetenzen nur sehr rudimentär durchgesetzt hat. So erwähnten und offenbarten Lehrpersonen in den Inter- views, dass sie selbst und auch ihre Kolleginnen und Kollegen wenig über histo- rische Kompetenzorientierung wissen würden und dass Kompetenzen oft als ein undefiniertes, schwammiges und unbestimmtes Konstrukt wahrgenommen wer- den. Lehrpersonen erwähnten in den Interviews, dass viele ihrer Kolleginnen und Kollegen eigentlich nicht genau wüssten, was mit Kompetenzen im Ge- schichtsunterricht gemeint ist, und unterschiedliche Personen mit dem Begriff jeweils andere Dinge assoziieren würden. Manche bekundeten ihre Überzeu-
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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