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liches Wissen der Domäne Geschichte bezeichnet und durch einen Begriff cha-
rakterisiert, der im kollektiven Bewusstsein eher für das schon erwähnte histori-
sche Quizwissen reserviert ist: „It is content knowledge in the richest sense.“507
In der Lehrer/innenbildung in Österreich wäre es für die Förderung des histori-
schen Denkens äußerst hilfreich, wenn diese Einsicht Wineburgs in den Über-
zeugungen der Lehrpersonen ankommen würde.
Mithilfe des konzeptionellen Wissens ist es möglich, dass Informationen in
einer systematischen Art und Weise miteinander in Bezug gesetzt und verbun-
den werden. Ein solches Wissen wird sowohl von Kühberger als auch in der in-
ternationalen geschichtsdidaktischen community als besonders bedeutend im
Zusammenhang mit historischem Lernen erkannt (älter Lee508, Haydn509, Voss/
Wiley510). Konzeptionelles Lernen wird oft in eine enge Verbindung mit histo-
rischem Denken gebracht. Manche Konzeptionen historischen Denkens bestehen
in dem Verfügen-Können über eine Reihe von Konzepten, welche das histori-
sche Denken strukturieren sollen und konstitutiv für dieses sind (beispielsweise
bei Shemilt511, Seixas512, Andrews/Burke513, Levesque514 sowie Seixas/ Mor-
ton515). Es wird angenommen, dass das Denken innerhalb der Konzepte in die-
sem Sinne historical literacy anbahnen würde:
507 Wineburg 1997, S. 260.
508 Vgl. Lee, Peter (2006): Historical knowledge and the national curriculum. In: Teaching
History. 7. Auflage. London/New York: Bourdillon, S. 41 – 48, hier S. 44.
509 Vgl. Haydn, Terry/Arthur, James/Hunt, Martin/Alison, Stephen (Hg.) (2008): Learning
to teach history in the secondary school. A companion to school experience. London/
New York: Routledge.
510 Vgl. Voss, James/Wiley, Jennifer (1997): Geschichtsverständnis. Wie Lernen im Fach
Geschichte verbessert werden kann. In: Gruber, Hans/Renkl, Alexander: Wege zum Kön-
nen. Determinanten des Kompetenzerwerbs. Bern: Huber, S. 74 – 90.
511 Vgl. Shemilt 1983.
512 Vgl. Seixas, Peter (1996): Conceptualizing the growth of historical understanding. In:
Olson, David/Torrance, Nancy (Hg.): Handbook of education and human development.
London: Routledge, S. 765 – 783.
513 Vgl. Andrews, Thomas/Burke, Flannery (2007): What does it mean to think historically?
Perspectives on History: Newsmagazine of the American Historical Association, 45.
http://www.historians.org/Perspectives/issues/2007/0701/0701tea2.cfm (zuletzt aufge-
rufen am 19.1.2018).
514 Vgl. Levesque, Stephane (2008): Thinking historically: Educating students for the twen-
ty-first century. Toronto: University of Toronto Press.
515 Vgl. Seixas, Peter/Morton, Tom (2013): The Big Six Historical Thinking Concepts. Toron-
to: Nelson.
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Titel
- Von PISA nach Wien
- Untertitel
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Autor
- Roland Bernhard
- Verlag
- WOCHENSCHAU Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 284
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 Literaturübersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. Abkürzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277