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1.1. Begriffe 13
und Individuen beziehungsweise Normen, individuellen Interessen und Strategien,
von unsichtbaren Strukturen, von Eigenlogiken und Wirkungszusammenhängen“
wird durch hohe Quellendichte, durch „größtmögliche Nähe und im Detail“ mög-
lich.16
Mikrogeschichte beschränkt sich jedoch nicht auf den Blick durch das Mik-
roskop. „Besonderer Wert wird auf eine adäquate Kontextualisierung gelegt“, so
der Mikrohistoriker Otto Ulbricht.17 Damit ist nicht die Konstruktion eines all-
umfassenden Rahmens gemeint, von dem aus beispielhaft Beobachtetes „in funk-
16 Vgl. Lanzinger, Das gesicherte Erbe, 2003, S. 17. – Giovanni Levi spricht in seinen Ausführungen
von „an individual’s constant negotiation, manipulation, choices and decisions in the face of a nor-
mative reality“, denen die Mikrohistoriker auf der „Suche nach einer realistischeren Beschreibung
menschlichen Verhaltens“ – „the search for a more realistic description of human behaviour“ – nach-
spüren. (Levi, On Microhistory, 1991, S. 94.)
17 Ulbricht, Mikrogeschichte, 2009, S. 15.
Abb. 2: Einen Blick in das Dorf, in dem geforscht wird, gewährt Alois Pfurtschellers „Dorfparthie v.
Vulpmes“ aus der Zeit um 1840. Feder und Bleistift, TLMF, Graph. Sammlung, P 758.
Ein Bürger unter Bauern?
Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Title
- Ein Bürger unter Bauern?
- Subtitle
- Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Author
- Michael Span
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20144-1
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 470
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- 1. Einleitung 9
- 2. Jugend- und Ausbildungsjahre 41
- 3. „Landesverteidiger“ und Schützenkommandant 55
- 3.1. 1797 58
- 3.2. 1799/1800, 1805 77
- 3.3. 1809 88
- 3.3.1. Der europäische Rahmen 88
- 3.3.2. Die bayerische Regierung 89
- 3.3.3. Das Stubaital und die bayerische Regierung 92
- 3.3.4. Michael Pfurtscheller im Vorfeld der Tiroler Erhebung 113
- 3.3.5. Michael Pfurtscheller als Akteur im Erhebungsjahr 122
- 3.3.5.1. Die „Bauern“ erobern Innsbruck 124
- 3.3.5.2. Ausschreitungen und Plünderungen in Innsbruck 133
- 3.3.5.3. Die Kapitulation Bissons 141
- 3.3.5.4. Pfurtscheller und die Organisierung der Landesverteidigung 149
- 3.3.5.5. Unterwegs mit dem Landsturm 154
- 3.3.5.6. Die Kapitulation der Innsbrucker Schutzdeputation und Michael Pfurtscheller 163
- 3.3.5.7. Deputationen nach München und Wien 170
- 3.3.5.8. Die Kämpfe am Bergisel im Mai 172
- 3.3.5.9. „Zwischenkriegszeit“ 180
- 3.3.5.10. Die Kämpfe im August 185
- 3.3.5.11. „Hofers Regiment“ 194
- 3.3.5.12. Fortsetzung des Widerstandes trotz des Friedens von Schönbrunn 201
- 3.3.5.13. Die Pazifizierung des Stubaitales 217
- 3.3.5.14. Exkurs: Das Stubaital als Rückzugsraum für Flüchtlinge 223
- 3.3.6. Der Aufstand im Innkreis 1813 und die Zurückhaltung der Stubaier 225
- 3.4. Erbhuldigung 1838 236
- 3.5. 1848 251
- 4. Michael Pfurtschellers Stellung in Dorf und Tal 287
- 5. Familie Pfurtscheller 315
- 6. Michael Pfurtscheller und die Stubaier Wirtschaft 359
- 6.1. Wirtschaftliche Grundvoraussetzungen des Stubaitales 359
- 6.2. Zahlen und Daten zur Stubaier Wirtschaft 363
- 6.3. Michael Pfurtscheller als Handelsmann 383
- 6.4. Michael Pfurtscheller als Wirt 410
- 6.5. Pfurtschellers Krämerei 422
- 7. Schlussbemerkungen 425
- 8. Anhang 435