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224 3. „Landesverteidiger“ und Schützenkommandant
des Innsbrucker Bürgers Johann Stettner,720 in dessen Erlebnisbericht direkt auf das
Stubaital als Rückzugsgebiet für die Flüchtlinge eingegangen wird, und der eine
„Plinderfuhr“ Ende Juli 1809 beschreibt:
„Es schien heute, als ob ganz Unterinnthal ausgewandert wäre, nicht nur Weiber, Kinder,
Pferde, Hornvieh, Schweine, Betten und Kleidungsstücke, sondern auch Kästen, Tische,
Stühle, Küchengeschirr wurde nach Stubei, Sellrain u.s.f. geflüchtet. Alle diese traurigen
Züge gingen durch Innsbruck.“721
S. 77 und S. 102.) Vielmehr nennt Patsch das Mittelgebirge südwestlich von Innsbruck sowie das
Sellraintal als den Fluchtort seiner Eltern: „Wirklich kam mir bald zu Ohren, daß der Feind rings
in Axams und Sellrain um mich Nachsuchungen anstelle, indem angegeben worden sey, daß ich bey
meinen Eltern die dorthin geflüchtet, mich verborgen halte; […]“ („Beyträge zur Geschichte des
Tiroler=Krieges im Jahre 1809, von Joseph Patsch“, TLA, Materialiensammlung Rapp, Schuber 13,
Hs. 7, S. 102.)
720 Vgl. Schennach, Revolte, 2009, S. 500.
721 Erlebnisbericht 1809 Johann Stettner, TLA, Materialiensammlung Rapp, Schuber 13, Hs. 4, S. 97;
auch bei: Schennach, Revolte, 2009, S. 500.
Abb. 7: In London erschien 1819 dieser Stahlstich mit dem Titel „The Tyrol. The Mutterer Graven
Valley, and the Kreuzjock, and Saileberg“, der zweifellos das Stubaital darstellen soll. TLMF-Bib., W
26691.
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Ein Bürger unter Bauern?
Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Title
- Ein Bürger unter Bauern?
- Subtitle
- Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Author
- Michael Span
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20144-1
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 470
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- 1. Einleitung 9
- 2. Jugend- und Ausbildungsjahre 41
- 3. „Landesverteidiger“ und Schützenkommandant 55
- 3.1. 1797 58
- 3.2. 1799/1800, 1805 77
- 3.3. 1809 88
- 3.3.1. Der europäische Rahmen 88
- 3.3.2. Die bayerische Regierung 89
- 3.3.3. Das Stubaital und die bayerische Regierung 92
- 3.3.4. Michael Pfurtscheller im Vorfeld der Tiroler Erhebung 113
- 3.3.5. Michael Pfurtscheller als Akteur im Erhebungsjahr 122
- 3.3.5.1. Die „Bauern“ erobern Innsbruck 124
- 3.3.5.2. Ausschreitungen und Plünderungen in Innsbruck 133
- 3.3.5.3. Die Kapitulation Bissons 141
- 3.3.5.4. Pfurtscheller und die Organisierung der Landesverteidigung 149
- 3.3.5.5. Unterwegs mit dem Landsturm 154
- 3.3.5.6. Die Kapitulation der Innsbrucker Schutzdeputation und Michael Pfurtscheller 163
- 3.3.5.7. Deputationen nach München und Wien 170
- 3.3.5.8. Die Kämpfe am Bergisel im Mai 172
- 3.3.5.9. „Zwischenkriegszeit“ 180
- 3.3.5.10. Die Kämpfe im August 185
- 3.3.5.11. „Hofers Regiment“ 194
- 3.3.5.12. Fortsetzung des Widerstandes trotz des Friedens von Schönbrunn 201
- 3.3.5.13. Die Pazifizierung des Stubaitales 217
- 3.3.5.14. Exkurs: Das Stubaital als Rückzugsraum für Flüchtlinge 223
- 3.3.6. Der Aufstand im Innkreis 1813 und die Zurückhaltung der Stubaier 225
- 3.4. Erbhuldigung 1838 236
- 3.5. 1848 251
- 4. Michael Pfurtschellers Stellung in Dorf und Tal 287
- 5. Familie Pfurtscheller 315
- 6. Michael Pfurtscheller und die Stubaier Wirtschaft 359
- 6.1. Wirtschaftliche Grundvoraussetzungen des Stubaitales 359
- 6.2. Zahlen und Daten zur Stubaier Wirtschaft 363
- 6.3. Michael Pfurtscheller als Handelsmann 383
- 6.4. Michael Pfurtscheller als Wirt 410
- 6.5. Pfurtschellers Krämerei 422
- 7. Schlussbemerkungen 425
- 8. Anhang 435