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6.3. Michael Pfurtscheller als Handelsmann 385
Bei den Produktionsstätten sei, so Pfurtscheller, zwischen „Handschmidten“, „wo
keine Räder angebracht – sondern alles durch handarbeit geschmiedet wird“ und
„Hammerschmidten“, die durch Wasserräder angetrieben werden, zu unterscheiden.
Erstere würden bei weitem überwiegen, so Pfurtscheller.101 Als Kraftquelle für die
Hammerschmieden, aber auch für Polier- und Schleifmühlen, diente in Fulpmes der
das Dorf durchfließende Schlickerbach. Die meisten Werkstätten – im Ortsteil Me-
draz diente ein anderer Ruetzzufluss als Energiequelle – waren daher auch an diesem
angesiedelt.
Zumeist wurde in den Werkstätten mit einfachen Mitteln gearbeitet. Joseph von
Stolz berichtet dazu:
„Förmliche Maschinen sind wenige vorhanden, obschon solche vielfache gelegenheiten vor-
handen wären solche anzubringen, und mit auffallenden Nutzen anzuwenden. Allein! Die
101 Vgl. Verzeichnis der „Schmidten, Schleif und Polliermihlen Gerechtsame“, o. D., TLMF, Hist.
Samml., Schachtel „Zünfte – Schmiede im Stubaital“, Nr. 23.
Abb. 14: Dieses Aquarell von Johann Huebner aus dem Jahr 1839 zeigt eine „Hammerschmiede in
Vulpmes“ – wahrscheinlich im Besitz Michael Pfurtschellers. TLMF-Bib., W 25796.
Ein Bürger unter Bauern?
Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Title
- Ein Bürger unter Bauern?
- Subtitle
- Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Author
- Michael Span
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20144-1
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 470
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- 1. Einleitung 9
- 2. Jugend- und Ausbildungsjahre 41
- 3. „Landesverteidiger“ und Schützenkommandant 55
- 3.1. 1797 58
- 3.2. 1799/1800, 1805 77
- 3.3. 1809 88
- 3.3.1. Der europäische Rahmen 88
- 3.3.2. Die bayerische Regierung 89
- 3.3.3. Das Stubaital und die bayerische Regierung 92
- 3.3.4. Michael Pfurtscheller im Vorfeld der Tiroler Erhebung 113
- 3.3.5. Michael Pfurtscheller als Akteur im Erhebungsjahr 122
- 3.3.5.1. Die „Bauern“ erobern Innsbruck 124
- 3.3.5.2. Ausschreitungen und Plünderungen in Innsbruck 133
- 3.3.5.3. Die Kapitulation Bissons 141
- 3.3.5.4. Pfurtscheller und die Organisierung der Landesverteidigung 149
- 3.3.5.5. Unterwegs mit dem Landsturm 154
- 3.3.5.6. Die Kapitulation der Innsbrucker Schutzdeputation und Michael Pfurtscheller 163
- 3.3.5.7. Deputationen nach München und Wien 170
- 3.3.5.8. Die Kämpfe am Bergisel im Mai 172
- 3.3.5.9. „Zwischenkriegszeit“ 180
- 3.3.5.10. Die Kämpfe im August 185
- 3.3.5.11. „Hofers Regiment“ 194
- 3.3.5.12. Fortsetzung des Widerstandes trotz des Friedens von Schönbrunn 201
- 3.3.5.13. Die Pazifizierung des Stubaitales 217
- 3.3.5.14. Exkurs: Das Stubaital als Rückzugsraum für Flüchtlinge 223
- 3.3.6. Der Aufstand im Innkreis 1813 und die Zurückhaltung der Stubaier 225
- 3.4. Erbhuldigung 1838 236
- 3.5. 1848 251
- 4. Michael Pfurtschellers Stellung in Dorf und Tal 287
- 5. Familie Pfurtscheller 315
- 6. Michael Pfurtscheller und die Stubaier Wirtschaft 359
- 6.1. Wirtschaftliche Grundvoraussetzungen des Stubaitales 359
- 6.2. Zahlen und Daten zur Stubaier Wirtschaft 363
- 6.3. Michael Pfurtscheller als Handelsmann 383
- 6.4. Michael Pfurtscheller als Wirt 410
- 6.5. Pfurtschellers Krämerei 422
- 7. Schlussbemerkungen 425
- 8. Anhang 435