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22 Einleitung
imposing constraints whilst also providing opportunities. Institutions have formal and informal
aspects […] Institutions have a legitimacy and show stability over time. Institutions have a legiti-
macy beyond the preferences of individual actors. They are valued in themselves and not sim-
ply for their immediate purposes and outputs. Institutions may gain their legitimacy because of
their relative stability over time, or because of their link with a ›sense of place‹.27
Verdichtet und zusammengefasst auf eine strukturell-funktionale Betrachtung werden
daher Institutionen in ihrer Aktivität und Wirkung von drei zentralen Aspekten ge-
tragen, einem relational-normativen (soziale Beziehungen und Werte), einem regula-
tiven (Machtpositionen, Bedingungen) und einem kulturell-kognitiven (Ideologie und
Sinnstiftung).28 Soziale Beziehungen erfahren mitunter durch die von Institutionen ge-
steuerten Mechanismen (hier in Form der Aspekte angesprochen) ihre Stabilisierung.29
Institutionen in den Geschichtswissenschaften
Innerhalb der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft hat die Institution als For-
schungsobjekt vor allem im Rahmen der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte eine
gewisse Tradition aufzuweisen. Zwar lieferten hier die Arbeiten der Historiker Otto
Brunner und Otto Hintze wichtige Impulse, die sich daran anschließende Diskussion
wurde jedoch nicht in der gleichen Intensität fortgesetzt und weiter vertieft.30 Zudem
konzentrierte Brunner seine Schwerpunkte vorrangig auf eine weitgehend statische Ana-
lyse von Verfassung und Struktur, wohingegen Hintze Wandel und steten Entwicklungs-
prozess betonte.31 Die zusammengezogene Frage nach dem institutionellen Wandel bzw.
der ›Langen Dauer institutioneller Zeit‹ bzw. auch der erwähnten zeitlichen Kontinuitäts-
herstellung durch die Institution und ihrer räumlichen Dimension (wie sie im vorliegen-
den Fall der Bukowina eine entscheidende Bedeutung besitzt) bleibt selbst in den nach-
folgenden Studien zumeist nur von untergeordneter Natur.32 Aber auch im weiteren Feld
geht die Institutionengeschichtsschreibung kaum auf deren umfassendere Dimensionen
27 Lowndes 1996, Varieties, 182.
28 Bühl 42007, Institution, 299 ; Scott 2014, Institutions, 59–67.
29 Rehberg 2002, Institutionalismus, 4.
30 Brunner 41959, Land ; 21968, Wege ; auch Regele 1949, Hofkriegsrat.
31 Dipper 1987, Brunner ; zur Kritik an Brunner vgl. zusammenfassende Aspekte bei Boldt 2003,
Brunner, besonders 205f.; Hintze 1911, Entstehung ; Büsch & Erbe (Hg.) 1983, Hinze.
32 Giddens fordert eine Wiedergewinnung von Raum und Zeit ; die Brennpunkte der Forschung soll-
ten dabei auf Theoretisierung von Handlung, Struktur und Kontextualität gelegt werden ; Giddens
1988, Konstitution, 413–427, hier 421 ; einen Überblick zur Diskussion um den Spatial Turn bietet
Döring & Thielmann (Hg.) 2008, Turn.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
- Title
- Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
- Subtitle
- Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
- Author
- Kurt Scharr
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20927-0
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 447
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- Zum Geleit! 11
- Einleitung 13
- 1. Vorwort 13
- 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
- 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
- 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
- 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
- 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
- 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
- 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
- 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
- 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
- 11. Zusammenfassungen 340
- I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
- II. Abbildungsverzeichnis 377
- III. Abkürzungsverzeichnis 380
- IV. Literaturverzeichnis 381
- V. Personenregister 433
- VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439