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Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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328 Die Institution: Struktur & Werte Reich begonnen.91 Allerdings brachte erst das letzte Drittel des 19.  Jahrhunderts diesem Wirtschaftszweig in Jakobeny eine neue, für den Fonds bedeutende Erwerbsquelle, wenn- gleich auch dieser Sektor durchaus krisenanfällig blieb.92 So präsentierte der Religionsfonds beispielsweise anlässlich der land- und forstwirtschaftlichen Ausstellung in Wien gerade die Betriebsleistungen des Forstwirtschaftsbezirks Illischestie und Dornawatra.93 Von Heilquellen zum Kurort: Dornawatra Dieser Badeort in einer Höhe von 860 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, erfreut sich ei- ner reizenden, mit Nadelhölzern bewaldeten Umgegend, und einer reinen, gesunden, ozonrei- chen Luft, welche die Oxydation des Blutes fördert, und die Respiration der Lunge erleichtert.94 So reizend, wie der Journalist der Bukowinaer Rundschau den Kurort zum ausgehen- den 19.  Jahrhundert schilderte, so schwierig gestaltete sich über Jahrzehnte hin dessen Aufstieg und das, obwohl schon Balthasar Hacquet in seinen Karpatenbeschreibungen auf die hervorragende Qualität des »Eisenwassers« von Dornawatra hingewiesen hatte.95 Nahezu fünf Jahrzehnte später kam Theophil Bendella zu keiner wesentlich anderen Einschätzung der Sauerquellen und ihrer nach wie vor nur bescheidenen Nutzung. Dieses Mineralwasser ist stärkend, wird zum Trinken und Baden gebraucht und hat seine Heil- kraft an vielen durch Krankheit geschwächten Personen vortheilhaft bewährt. Dieser Badeort wird jedoch, da für die Bequemlichkeit der Gäste gar nicht gesorgt ist, wenig besucht und nur in manchen Jahren sieht man Fremde aus der Moldau an dieser Quelle ihr Heil versuchen.96 Erste »auf das Minimale beschränkte« Bäder standen ab 1804 vorwiegend den Einhei- mischen zur Verfügung.97 Im Jahr 1807 errichtete man ein festes Badhaus und ein Jahr später wurden die Quellen fachmännisch ausgezimmert. Kurzfristig (1834–1840) hatte 91 Der Export zwischen 1834 und 1837 wurde im Wesentlichen von privaten Unternehmern (Maho- met Jasiczy und Jenaki Lakerdopolo) organisiert und richtete sich auf den Markt des Osmanischen Reiches aus ; Loebel 1895, Entwicklung, Nr. 7 (9.VI.1895), 2ff. u. Nr. 9 (23.VI.), 2ff. 92 Czernowitzer Allgemeine Zeitung Nr. 380 v. 5.IV.1905, 1f., Der Bukowiner Holzexport ; Czernowitzer Tagblatt Nr. 1858 v. 25.IV.1909, Titelseite, Industrialisierung. 93 Czernowitzer Zeitung Nr. 97 v. 27.IV.1890, 3f., Die Bukowina auf der allgemeinen land- und forstwirt- schaftlichen Ausstellung in Wien. 94 Martynowicz 1885, Fragmente, Nr. 127. 95 Hacquet 1791, Reisen, 213–223, hier 223. 96 Bendella 1845, Bukowina, 25. 97 Martynowicz 1885, Fragmente, Nr. 127. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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