Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Page - 28 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 28 - in Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus

Image of the Page - 28 -

Image of the Page - 28 - in Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus

Text of the Page - 28 -

28 Einleitung Analyseeinheiten und Thesen Aus den vorangestellten Überlegungen können daher zusammenfassend nachstehende analytische Einheiten zur Institution des Religionsfonds formuliert werden. Sie for- men die drei zentralen Teile der vorliegenden Arbeit. Der Aspekt Institutionalisierung ist weitgehend chronologisch orientiert. Er widmet sich der Entstehung des Fonds, den Prozessen seiner physischen Strukturierung als Organisation und  – über die schritt- weise Einbindung in die sich herausbildende Gesellschaft der Bukowina als Region  – seiner fortschreitenden Institutionalisierung. Institution & Akteure : Hier stehen die (Erz-)Bischöfe sowie das Konsistorium als Entscheidungsträger und Vermittler der je- weils zentralen Leitidee im Zentrum der Betrachtung, aber auch der Staat bzw. seine un- mittelbaren Vertreter in ihrem Einfluss auf den Fonds. Die Abhängigkeit des Fonds als Institution einerseits vom Zentrum und andererseits von der regionalen Alltagsrealität bilden einen weiteren Fokus der Analyse, ebenso wie die Frage nach der persönlichen Rolle des jeweiligen (Erz-)Bischofs sowie einzelner Vertreter der regionalen Kirchen- hierarchie und ihrer religiös wie politisch motivierten Beweggründe in der Entschei- dungsfindung für die Ausrichtung des Fonds. Schließlich ist auf die institutionellen Me- chanismen einzugehen. Dabei ist die Frage nach der Reproduktion eigener Eliten ebenso zu stellen wie nach den Steuerungsmöglichkeiten des regionalen politischen Diskurses über den Fonds. Auch ist dessen spezifischer Beitrag zum überregionalen, nationalen Diskurs  – angesiedelt im Spannungsfeld Zentrum-Peripherie  – zu überprüfen. Hieraus sind vorab vier für diese Studie zentrale Thesen zu formulieren : These 1: Gründung der Institution und Aufgabe Die Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds der Bukowina durch Jo- seph  II. hatte ein klares Ziel, das mit der Neuordnung des modernen Territorialstaates in enger Beziehung stand : Die Schaffung einer regionalen, wirtschaftlich verlässlichen Basis für die neugewonnene Provinz und die Möglichkeit zentralstaatlichen Durchgriffs auf einen wesentlichen Teil der untersten Verwaltungsebene bei gleichzeitig kontrollier- ter Einbindung wie Instrumentalisierung des geistlichen Standes. Der Kaiser legte damit den Grundstein für eine zentrumsloyale Organisation, deren primärer Schwerpunkt auf der erwarteten Ordnungsleistung bestand. Im Verbund mit der neu arrondierten (or- thodoxen) Kirchenprovinz lag aber bereits der Kern einer zweigeteilten Orientierungs- leistung als latenter Auftrag einer werdenden Institution : die Schaffung einer neuen Provinz mit ihrem eigenen Bewusstsein und deren gleichzeitige ideelle Ausrichtung auf das Zentrum Wien. Der Religionsfonds spiegelte somit in regional basierter, verkleiner- ter Form die Idee des modernisierten Habsburgerstaates wider. Als kirchliche Institu- Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
back to the  book Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus"
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949