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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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24 Einleitung Institution Religionsfonds Die neuere Kulturgeschichte versucht die angesprochenen ›Institutionsformen‹ un- ter Betonung der zeitlichen Dimension stärker miteinander zu verknüpfen und sieht in »sozialen und politischen Institutionen zentrale Medien und Orte menschlichen Handelns«.40 Dabei konzentriert sich der erkenntnisleitende Fokus auf drei markante Aspekte (Institutionalisierung, Institutionen und Gruppen und institutionelle Mecha- nismen), die inhaltlich in der vorliegenden Studie auf den Bukowiner gr.-orient. Reli- gionsfonds als analytische Kategorien Anwendung finden und zunächst in vier Thesen formuliert werden. Über die Betrachtung der langen Dauer institutioneller Zeit steht der Wandel dieser Aspekte, bezogen auf den Religionsfonds, in ihrer jeweils unterschiedlich intensiven Konfiguration zwischen 1848 und 1949 im Blickfeld (siehe Abb. 1). Instituti- onelle Neuerungen bzw. Wandel ergeben sich dabei in der Regel nicht ausschließlich aus dem zielgerichteten Streben Einzelner, sondern aus »akkumulierten Nebenwirkungen der Tätigkeit von Akteuren«.41 Aus dem eingangs ausgebreiteten ersten Übersichtsbe- fund zur institutionellen Entwicklung des Religionsfonds lässt sich dem folgend und mit Blick auf die nationale Frage ein Bogen zwischen supranationaler und nationaler Leitidee spannen. Ihre Umsetzung im Alltag ist anhand der Wirkungs- und Funktions- weise institutioneller Reproduktionsmechanismen (Schule, Universität, Pfarren etc.), des Zusammenspiels von politischem Ausgleichsversuch 1910 und nationalem Kir- chenkampf zwischen der sich in steigendem Maße als rumänisch verstehenden Ortho- doxie des Kronlandes, den ruthenischen Gläubigen und den (ebenfalls ruthenischen) Unierten (die in ihrer absoluten Zahl in der Bukowina vergleichsweise unbedeutend waren) zu bewerten. Daraus resultiert  – parallel zu seinem organisatorischen Feld  – ein auch zeitgenössisch sichtbarer immanenter Öffentlichkeitsbezug des Fonds. Dieser mit Werten aufgeladene Bezug wurzelt einerseits in seinem eigenen Geltungsanspruch als Institution sowie andererseits in seiner Nähe bzw. seinem diskursiven Verhältnis zur staatlichen Ideologie (i.e. der Leitidee des Herrschaftszentrums).42 Die zuvor schon angerissene Stabilisierungsleistung durch eine Institution wirkt in die Gesellschaft vor &view=article&id=941&Itemid=1534] ; Müller 2012, Bodeneigentum, 338f. sowie Siegrist 2007, Propertisierung ; Siegrist & Troebst (Hg.) 2012, Institutionenwandel ; vanMeurs & Müller (Hg.), Institutionen. 40 Blänkner 1994, Überlegungen, 85 ; zu den institutionellen Mechanismen vgl. im Besonderen Reh- berg 2001, Institutionalität. 41 Offe 2003, Institutionen, 180 ; Béland 2009, Ideas, 702. 42 Dauss & Rehberg 2009, Raumsymbolik, 110. Zum Problem der ›österreichischen Identität‹ vgl. Beller 2001, Kraus. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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