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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 Mit der Einrichtung einer zentralen Güterdirektion für den Bukowiner gr.-orient. Re- ligionsfonds im Jahr 1870 erfolgte in administrativer Hinsicht zeitgleich der Übergang in der Zuständigkeit der Wiener Oberbehörden vom Finanz- auf das Kultusministe- rium. Im Sommer 1872 trat eine weitere Kompetenzverschiebung in Kraft. Die Agenden für den gr.-orient. Religionsfonds und seine Güter fielen per 1. Juli hauptsächlich dem Ackerbauministerium zu.1 In Kultusangelegenheiten behielt sich allerdings das dafür zu- ständige Ministerium seinen behördlichen Einfluss auf den Fonds vor.2 Lediglich die unmittelbare Leitung der ebenfalls zum Eigentum des Religionsfonds gehörenden Mon- tanwerke in der südlichen Bukowina war einer eigenen k.k. Bergverwaltung in Jakobeny, die ihren Sitz vor Ort hatte, übertragen worden. Mit Ausnahme des Werkbetriebes blieb letztlich auch hier die Güterverwaltung in Czernowitz zuständig.3 Diese gliederte sich seit der Reform von 1887 (mit nachträglichen Anpassungen) den Arbeitsbereichen ent- sprechend in fünf Abteilungen : das juridisch-administrative Departement ; das Forst-, Domänen- sowie das Bau- und Rechnungsdepartement.4 Die Trennung von Forst- und Domänenangelegenheiten innerhalb der Güterdirektion erwiesen sich unter den geän- derten Umständen der Zeit als hinderlich, sie wurde 1912 wieder abgeschafft.5 Aller- dings verlagerte Wien 1909 die Regierungszuständigkeit der Bukowiner Montanwerke vom Ackerbauministerium ins Ministerium für öffentliche Arbeiten.6 Allein bei der Güterdirektion in Czernowitz arbeiteten im Jahr 1913 42 Beamte, im für die Forste verantwortlichen Departement gab es weitere 14 pragmatisierte Dienst- stellen. Insgesamt hatte die Güterdirektion eine Fläche von fast 74.000 Hektar zu be- treuen.7 Damit stand dem Religionsfonds eine bis 1918 weitgehend unverändert blei- bende Grundstruktur zur Verfügung, innerhalb derer sich eine  – sowohl für den spezifi- schen Wirtschaftsraum des Kronlandes als auch im Vergleich zu Cisleithanien  – durch- aus bemerkenswerte ökonomische Entwicklung vollziehen konnte.8 1 Schindler 1889, Forste, 58 ; Guzmann 1901, Forstwirtschaft, 113. 2 Kapitel 6 (Hackmann). 3 Kapitel 10 (Jakobeny) ; Anonymus 1909, Dienstinstruktion, § 5 u. 7 ; die ältere Instruktion und der Wirkungskreis für die k.k. Direktion der Güter des Bukowinaer gr.-orient. Religionsfonds v. 21.IV.1888 (Z. 539/A.M.) wurde damit außer Kraft gesetzt. 4 Anonymus 1909, Dienstinstruktion, 16. 5 Czernowitzer Allgemeine Zeitung Nr. 2842 v. 12.V.1912, 1, Güterdirektor Hofrat Ritter von Ullmann. 6 (Neuigkeits)Welt Blatt Nr. 221 v. 28.IX.1909, 13, Industrie-Unternehmungen. 7 Tittel 1913, Schematismus, 1283. 8 »Mit den Achtziger-Jahren vollzog sich dann vorzüglich infolge der von der Verwaltung der Religi- onsfondsforste eingeleiteten Maßnahmen jener gewaltige Umschwung im Fortwirtschaftsbetriebe
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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