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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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256 Die Institution: Struktur & Werte gestaltende Rolle als Politiker wahr und übte auch in den folgenden Jahren beträchtli- chen Einfluss auf die Entwicklung der Bukowina aus. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds? Der generelle territoriale wie gesellschaftliche Vereinigungsprozess, in den Rumänien mit Ausgang des Ersten Weltkrieges eingetreten war, stellte die orthodoxe Kirche vor eine Reihe von Schwierigkeiten. Dabei galt es unter anderem, vier Traditionslinien kirchlicher Verwaltung und kirchlichen Selbstverständnisses vor dem Hintergrund ebenso vieler heterogener staatlich-regionaler Kontexte (Siebenbürgen, Bukowina, Bes- sarabien und Regat) zusammenzuführen.36 Der Zielpunkt einer einheitlichen autoke- phalen rumänisch orthodoxen Landeskirche mit einem zu schaffenden Patriarchat37 ließ sich aus der Perspektive des Jahres 1918 indes nur unscharf bestimmen. Zudem berührte gerade dieses Hinarbeiten auf eine Neukonstituierung der Kirche grundle- gende Fragen bisher in den angesprochenen historischen Räumen zum Teil völlig unter- schiedlich erfahrener Autonomie. Die Kirchenhierarchie der Bukowina hatte sich  – mit Ausnahme von Metropolit Morariu-Andrievici  – immer wieder gegen eine breit ver- standene Laienbeteiligung in Form eines Kirchenkongresses ausgesprochen, jedoch zu- gleich eine größere Autonomie, vor allem eine weitgehende Verfügungsgewalt über die Religionsfondsmittel vom Staat eingefordert. Aus der spezifischen Czernowitzer Perspektive lagen für das Vereinigungsprojekt konkrete Vorschläge vor, die im Wesentlichen von einer dezentralen Kirchenorganisa- tion Rumäniens in Form von gleichberechtigten Metropolien ausgingen. Darin hatten die beteiligten Czernowitzer Theologieprofessoren auch einen Eparchialkongress, ledig- lich mit einem konsultativen Charakter ausgestattet, vorgesehen.38 Derlei Vorschläge der Regionen fanden jedoch nur begrenzt Eingang in Realität wie Umsetzung der Bu- karester Kirchenpolitik. Schon die 1923 eingeführte Staatsverfassung ließ eine sich im- mer mehr abzeichnende Zentralisierung innerhalb der orthodoxen Kirche in Rumänien deutlich erkennen. 36 Brusanowski 2011, Kirchenordnungen. 37 1919 hatte man den Bischof von Caransebeş, Miron Cristea, zum Metropoliten von Bukarest gewählt und ihn damit gleichzeitig zum Metropolitprimas der rumänisch orthodoxen Kirche erhoben ; Ma- ner 2007, Multikonfessionalität, 177. 38 Şesan 1920, Proiect ; Brusanowski 2007, Autonomia, bes. 145–158. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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