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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds Hatten die im Zentrum des Reiches gesetzten Reformschritte Kaiser Joseph  II. zunächst lediglich den Rahmen für umfassende Veränderungen in der Verwaltung der habsbur- gischen Territorien definiert, so stand jetzt die schwierige Umsetzung dieser Vorhaben in den Regionen bevor. So wurde etwa ein markanter Eckstein für die Entwicklung der Orthodoxie innerhalb des Habsburgerreiches im letzten Drittel des 18.  Jahrhunderts gesetzt. Das Jahr 1774 leitete dabei das allmähliche Hereinnehmen der Oberen Moldau bzw. der Bukowina  – wie das Gebiet von österreichischer Seite wenig später offiziell tituliert wurde1  – in den unmittelbaren habsburgischen Herrschaftsbereich ein.2 Im Gegensatz zu Siebenbürgen und dem Banat, die beide zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahrzehnten unter Wiener Einfluss standen, wies die Bukowina in ihrer gesellschaftlich-konfessionellen Verfasst- heit eine gänzlich andere Struktur auf. Die kurzzeitige Herrschaft der Habsburger über Teile Serbiens und der kleinen Walachei besitzt in dieser Hinsicht kaum eine eigene Bedeutung und ist hier daher nicht näher zu erörtern.3 Während der siebenbürgische Raum und (mit Einschränkung) auch das Banat vor allem auch durch ihre konfessi- onelle Struktur nach Westen hin orientiert waren, gehörte die Bukowina als Teil der Moldau in einen Kulturkreis, dessen Quellen spirituell gesellschaftlicher Entwicklung weitestgehend in Kiew und vor allem in Byzanz bzw. im Patriarchat von Konstantinopel lagen. Daran änderte die Ausbreitung des Osmanischen Reiches nur wenig. In seiner inneren Verfasstheit blieb die Moldau gegenüber der Hohen Pforte zwar ein tributpflich- tiges, jedoch im Inneren suzeränes Fürstentum mit einer mehrheitlich orthodoxen Be- völkerung.4 Kirchliche Ausgangssituation Mit der Aussteckung habsburgischer Adler entlang der äußeren Grenzen der Bukowina zum Osmanischen Reich hin5 richtete sich einerseits die politische Valenz der Oberen 1 Scharr 2010, Landschaft, 121–142. 2 Obwohl sich im 18.  Jahrhundert im Allgemeinen die Bezeichnung orthodoxe Kirche allmählich durchsetzte, bestand in der Habsburgermonarchie die offizielle Benennung griechische bzw. grie- chisch-orientalische Kirche bis zu deren Auflösung 1918 fort ; in Dokumenten des ausgehenden 18.  Jahrhunderts trifft man vereinzelt auf griechisch-schismatische Kirche oder in Unterscheidung zu den Unierten auch die lateinische Variante graeci ritus non unitorum. 3 Brunner 1930, Österreich. 4 Im Überblick Murgescu 2006, Länder. 5 Scharr 2010, Landschaft, 132f.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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