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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 173 Formen annehmenden Prozesse gegen seine Person mussten Morariu-Andriewicz wohl nicht nur persönlich verbittert, sondern ihn offensichtlich auch in seinen kirchenpoli- tischen Anliegen bestärkt haben. Obwohl es ihm letztlich nicht gelang, der gr.-orient. Kirche die angestrebte volle Autonomie sowie die Verfügungsgewalt über die Mittel des Religionsfonds zu verschaffen, konnte er langfristig doch zahlreiche Bauprojekte von Kirchen, der Universität (der theologischen Fakultät), die bessere Ausstattung der Pfar- reien, aber ebenso eine höhere Entlohnung der Pfarrer und anderes mehr aus diesen Mitteln zu Gunsten der Gesamtkirche umsetzen. Die fortschreitende Nationalisierung der Diözese hingegen erfuhr gerade durch sein Wirken bleibende Impulse. Die gr.- orient. Kirche schlitterte damit in ein Fahrwasser, dessen Gerinne in der Folge für das Kronland bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges die Tagespolitik bestimmen sollte. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) Kurz nach dem Ableben von Silvester Morariu-Andriewicz ernannte der Kaiser am 16. Februar 1896 den 73-Jährigen bisherigen Diözesanadministrator und Generalvikar Arkadius Czuperkowicz (rum. Arcadii Ciupercovici) zum Erzbischof und zum Metro- politen von Bukowina-Dalmatien mit Sitz in Czernowitz.214 Der am 14. April 1823 in Kimpolung (rum. Câmpolung) in einer orthodoxen Pfarrersfamilie geborene Alexandru Czuperkowicz hatte bis zu diesem Zeitpunkt eine nahezu mustergültige Karriere in der gr.-orient. Kirche hinter sich : 1847 Priesterweihe, 1848 Pfarrer, 1865  – nach dem Tod seiner Frau (1861)  – Übertritt in den Mönchsstand mit dem Namen Arkadius, 1866 Igumen in Putna, 1873 Archimandrit, 1878 Konsistorialrat, 1880 Generalvikar und seit 1895 Diözesanverwalter.215 Einen Tag vor seinem Geburtstag vereidigte Franz Joseph  I. den designierten Erzbischof der Bukowina und Dalmatiens in Wien und am 19. April 1896 empfing er in der gr.-orient. Kirche der Reichshauptstadt seine Weihe.216 Genau einen Monat später, am 19. Mai, feierte man in Czernowitz die Installation des neuen Hierarchen.217 Auf die Stelle des Archimandriten im gr.-orient. erzbischöflichen Kon- sistorium rückte Universitätsprofessor Dr. Basil (Wladimir) v. Repta (rum. Vladimir de Repta) nach.218 214 Das Konkordat zwischen Wien und dem ökumenischem Patriarchen aus dem Jahre 1880 erlaubte es dem Kaiser, Metropoliten zu ernennen ; Plöchl 1972, Kirche, 27f. 215 Bukowinaer Post Nr. 609 v. 7.XI.1897, 1, 50 Jahre Priester. 216 Wiener Zeitung Nr. 85 v. 13.IV.1896, 2, Vereidigung durch den Kaiser ; Nr. 91 v. 20.IV.1896, 5, Beilage der Wiener Abendpost. 217 Neue Freie Presse Nr. 11401 v. 20.V.1896, 2. 218 Wiener Zeitung Nr. 50 v. 29.II.1896, 1, amtlicher Theil.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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