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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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338 Die Institution: Struktur & Werte einigen Schaden.130 Mit der Ende der 1940er Jahre durchgeführten Sequestrierung gin- gen schließlich alle Fondseinrichtungen des Bades in das Eigentum des sozialistischen Staates über. Zusammenfassung Im Unterschied zum benachbarten siebenbürgischen Raum und den westlichen Gebie- ten der Habsburgermonarchie setzte der Bergbau in der Bukowina erst relativ spät und zögerlich ein. Von Beginn an bestand dessen Aufgabe nicht nur in der Bereitstellung von Rohstoffen und Produkten für den Bedarf der Provinz, sondern er sollte dezidiert auch einen Beitrag zur dauerhaften strukturellen Erschließung dieses Raumes und vor allem seiner entlegenen Berggebiete leisten. Obwohl die ärarischen Versuche, Gruben anzuschlagen bzw. in größerem Maßstab eigene Werke zu betreiben, relativ bald aufge- geben werden mussten, war der Staat nach wie vor allein schon aus Eigeninteresse da- rum bemüht, vorteilhafte Konditionen für einen auf privater Basis organisierten Abbau zu schaffen. Wenngleich über den persönlichen Hintergrund des Gewerken Anton Manz v. Ma- riensee wenig bekannt ist, darf vermutet werden, dass sich dieser aus der Steiermark stammende Unternehmer bewusst der dort herrschenden Konkurrenz in der Eisenin- dustrie entzog, als er sich für den Ankauf der Werke im entlegenen Jakobeny entschied. Abseits der im Inneren Österreichs bereits unter Druck geratenen Bergbauindustrie konnte Manz  – solange es Erzvorkommen und staatliche Unterstützung ermöglichten  – durchaus gewinnbringend arbeiten. Im weit ins 19.  Jahrhundert hinein nur schwach ausgeprägten Binnenmarkt der Bu- kowina und seiner östlichen Nachbarn keimte von Anfang an ein struktureller Mangel, der sich mit dem Rückgang staatlicher Förderungen und dem Nachlassen der Erzadern schmerzlich bemerkbar machte. Letztlich war eine ausgebaute Bergbauindustrie in ihrer ganzen Bandbreite in der Bukowina in größerem Umfange auch nach der Übernahme der Montanwerke durch den Religionsfonds nicht konkurrenzfähig, sodass eine Kon- zentration auf die reine Erzförderung  – wie sie sich nach 1900 in Jakobeny durchgesetzt hatte  – als konsequenter Prozess erscheint. Die früh durch den Bergbau ausgelöste Notwendigkeit einer systematischen Wald- wirtschaft kam letztlich nicht so sehr der Montanindustrie der Provinz zugute, deren Stellenwert vergleichsweise marginal blieb, sondern der durch den Eisenbahnanschluss 130 ANR-S inv. 35, pach. 111–1942, fol. 43f., Administraţia Băilor Vatra Dornei, Tablou asupra obiec- telor de inventar pierdute cu ocazia ocupării imobilelor de către spitalele germane, Vatra Dornei v. 23.I.1942 und Socoteală, Vatra Dornei v. 28.X.1941. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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