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47Grenzen
der Stadt |
Zeitraum/
-punkt Temperatura Quelle(n) Klimarekonstruktionb
1846/1847 Kälte LR E1b, Reg. 2370 H (11 u. 12/1846, 1, 3, 6 u.
9/1847)
1848 Kälte H (1/1848)
1849/1850 Kälte H (11 u. 12/1849, 1 u. 3/1850)
a W = Winter, S = Sommer
b C = Casty et al., Temperature ; H = HISTALP – jeweils mit Angabe der Monate
Grenzen der Stadt
Kern des Linzer Siedlungsbereiches war die bis ins 19. Jahrhundert von der Stadt-
mauer umgebene innere Stadt mit dem Schlossberg und dem Hauptplatz. Dazu kam
die vorstädtische Bebauung mit einer Verdichtung südlich der Stadt bei der Land-
straße und östlich bei der Donau am Wasserlauf resp. Graben der Ludl (vgl. oben). Die
beiden Vorstädte, die am Donauufer begannen und rund um die Stadt führten, wurden
als »Obere« (westliche) bzw. »Untere« (östliche) Vorstadt bezeichnet, wobei die Land-
straße die Grenze bildete.39 In administrativer und in politischer Hinsicht begrenzte
bis ins 19. Jahrhundert der Burgfried, der die Stadt und die Vorstädte umfasste, die
Kommune.40
Diesen Burgfried hatte die Stadt vor allem seit dem 17.
Jahrhundert über den Erwerb
von Grundherrschaften sukzessive erweitert : 1707 waren der Schullerberg im Westen,
1709 die Gegend um den Stockhof im Süden und 1752 die Kalvarienwänd westlich der
Stadt am Donauufer hinzugekommen.41 Diese waren aber nicht Teil des Stadtgebiets,
sondern unterstanden lediglich dem Bürgermeisteramt. Der Stockhof und der dazuge-
hörige umfangreiche Grundbesitz wurde um immerhin 13.300 fl angekauft, parzelliert
und danach wieder mehrheitlich verkauft.42 Eine weitere Expansion erfolgte im 19.
Jahr-
hundert, die sich auch in der Situierung der Steuer- und Mauthäuser (Akzise- und
Fleischkreuzer, später Linienämter) abzeichnete.43 Auch der Abriss der Befestigungsan-
lagen zu Beginn des 19. Jahrhunderts bot eine Möglichkeit zur »Binnenkolonisation«.44
Dabei divergierten die »Grenzen« durchaus : Das »Josephinische Lagebuch« der
1780er Jahre und auch der spätere »Franziszeische Kataster« hatten die Obere und Un-
tere Vorstadt als Steuergemeinden (Katastralgemeinden) mit den Ortschaften Waldegg
und Lustenau zusammengezogen, in politischer Hinsicht gehörten Letztere aber bis ins
39 Mayrhofer, Linz, unpag.
40 Sandgruber, Grenzen, 70.
41 Kreczi, Linz, 51 ; Mayrhofer, Linz, unpag.; Pillwein, Linz, Bd. 1, 222.
42 LR E6 (»Sint-Chronik«), 80 – 82.
43 Kreczi, Linz, 267 ; Mayrhofer/Katzinger, Geschichte, Bd. 2, 87f.
44 Mayrhofer, Linz, unpag.; vgl. LR E7e-g, Reg. 1934 (470f.).
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Transformationen städtischer Umwelt
Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
- Title
- Transformationen städtischer Umwelt
- Subtitle
- Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
- Author
- Georg Stöger
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21233-1
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 368
- Keywords
- Umweltgeschichte, Stadtgeschichte, Nachhaltigkeit
- Category
- Geographie, Land und Leute
Table of contents
- 1. Einleitung 11
- 2. Kontexte : Linz 1700 bis 1900 36
- 3. Wasser 75
- 4. Energie und Biomasse 109
- Omnipräsenz des Brennholzes 109
- Die langsame Transition zur fossilen Energie 118
- Pferde und Wasser : Erneuerbare Antriebsenergie 123
- Lebensmittel : Lokaler Bedarf und lokale Versorgung 127
- Dritter bis sechster »Kreis« : Lebensmittel aus dem Um- und Hinterland 137
- Modifikationen der Lebensmittelversorgung 141
- 5. Zirkulationen und Output 145
- 6. Fluviale und aquatische Räume 185
- 7. Geordnete und modifizierte Umwelt 205
- 8. Natur der Städter – Natur für Städter 232
- 9. Epidemie 253
- 10. Versorgungskrise 274
- 11. Naturgefahr 290
- 12. Logiken und Akteure des Existenten und des Wandels 324
- Literatur- und Quellenverzeichnis 332
- Archivalien und ungedruckte Quellen 332
- Datenbanken 333
- Periodika 333
- Gedruckte Quellen und Literatur 334
- Anhang 358
- Verzeichnis der Tabellen und Grafiken 358
- Abbildungsnachweis 359
- Währungen und Maßeinheiten 360
- Hinweise zu den kartographischen Darstellungen 362
- Abkürzungen 364