Seite - 107 - in Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
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REISE DURCH DEN JEMEN
107 nen ineinander verschachtelt, wie bei einem Schach-
telhalm. Die obersten Gitter sind echte Transennen
und bilden die Brüstung für den Umgang um den
Fuß der Kuppel, die zwei darunterliegenden sind als
Blendgitter ausgebildet und führen zur Beschattung
der Außenwandflächen des Mausoleums. Dadurch
heizt sich der Bau tagsüber weniger stark auf. Auch
die Fenster im Mauerwerk sind bis zum Bogen hin-
auf mit Transennen überzogen. Mittig vor den vier
Seiten treten Portiki vor. Die Kuppel ist mit Jochbo-
genmotiven in Flachreliefausführung auf zwei Ebenen
dekoriert. Ganz in Weiß gehalten treten die Logik
des statischen Systems und die unglaubliche Harmo-
nie in den Proportionen und der Gestaltung dieses
Mausoleums eindrucksvoll in Erscheinung. Das Spiel
von Licht und Schatten macht die Oberfläche des
Mausoleums zu einer architektonischen Symphonie,
einem großartigen Baukunstwerk.
Al Ghurfa hat seinen Siedlungskern am Rande des
Wadi. Die riesigen alten verfallenden Paläste ziehen
Der Chef des Hotels führte uns danach zu Fuß zum
Taxistand, von wo wir mit einem Sammeltaxi nach
Seiyun fuhren. Der Fahrer des Taxis brachte uns auch
noch zum Hotel Al Assam, das leider jedoch voll be-
legt war. Das im Führer angegebene Hotel Attawila
war unauffindbar und die weiteren zwei aufgesuch-
ten Hotels waren wieder besetzt. Daraufhin kehrten
wir zum Hotel Al Assam zurück und der Mann an
der Rezeption telefonierte freundlicherweise für uns,
um mögliche Privatquartiere ausfindig zu machen.
Nachdem er ein solches gefunden hatte, fuhren wir
dorthin, luden unser Gepäck ab und fuhren gleich mit
demselben Taxi weiter nach Schibam.
Mausoleum in Al Ghurfa
Auf der Fahrt nach Schibam blieben wir in Al Ghurfa
stehen, um dort mehrere Mausoleen zu besichtigen.
Das große Mausoleum von Al Ghurfa ist eines der
größten und prächtigsten seiner Art im gesamten Je-
men. Am Fuße der Kuppel sind hier drei Gitterebe-
Abb. 109
Eines der schönsten Mausoleen des Jemen steht in Al Ghurfa zwischen Seiyun und Schibam. Die
Verschachtelung der nach oben sich verjüngenden quadratischen Bauelemente im Übergang vom
quadratischen Unterbau zur runden Kuppel ist typisch für die Sakralarchitektur in weiten Teilen des
südlichen Jemen und besonders im Wadi Hadramaut. Die zwei unteren Mauerringe tragen oben
Blendgitter, der dritte bildet mit seinen echten Gittern die Brüstung für den Kuppelumgang.
Jemen
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Titel
- Jemen
- Untertitel
- Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Autor
- Hasso Hohmann
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-670-3
- Abmessungen
- 20.0 x 27.0 cm
- Seiten
- 308
- Schlagwörter
- Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 7
- Einige Tage Ägypten 17
- Reise durch den Jemen 29
- Altstadt von Sanaa 33
- Kleidung von Männern und Frauen 42
- Die leichte Droge Kat 56
- Marib 60
- Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
- Säulen und ihre Kapitelle 74
- Flug ins Wadi Hadramaut 78
- Wasserhäuser 84
- Tarim 86
- Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
- Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
- Mausoleum in Al Ghurfa 107
- Schibam 108
- Seiyun 124
- Auskragungen und Vorspanneffekte 133
- Hureida 139
- Hadjarein 142
- Chrecher 142
- Sif 144
- Bienenhaltung in Amphoren 152
- Al Mukalla 157
- Fahrt nach Aden 165
- Aden 168
- Taiz 175
- Saada 195
- Schahara 202
- Fahrt nach Sanaa 209
- Amran 209
- Thulla 213
- Kaukaban 218
- Kuchlan 224
- Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
- Hodeida 233
- Zabid 236
- Hadjara 242
- Rauda 249
- Baynun 254
- Zurück entlang des Roten Meeres 268
- Siedlungsformen 273
- Bauformen 277
- Architekturdetails 287
- Apendix