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3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL
Zu den wichtigsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ÖGL zählten Her-
bert Zand, Otto Breicha und Kurt Benesch. Hella Bronold wurde als Sekretärin
engagiert. Gerhard Fritsch übernahm gelegentlich Agenden des „Forums der
Jugend“, welches die „Jugendschiene“ der ÖGL darstellte.
Hella Bronold, die „zugleich Organisationsleiterin, Chefsekretärin, […] Lek-
torin, Kassiererin und nicht zuletzt Seelentrost so manches Literaten“25 war, hat-
te Germanistik und Anglistik studiert und stand nach Ende des Zweiten Welt-
krieges im Dienst der US-amerikanischen Besatzungsmacht bei dem CIA-Offi-
zier Henry Pleasants, der zwischen 1948 und 1949 in Wien als US-Verbindungs-
offizier zur österreichischen Regierung fungierte. Ab 1952 war sie als
Journalistin beim „Kurier“ tätig und als Übersetzerin der Lyrik W. H. Audens
bekannt. Sie hatte insbesondere Organisationsfragen der Autorinnen- und Auto-
renabende zu lösen, wobei „Bescheidenheit und Verschwiegenheit“ zu ihren
Charakteristika zählten, registrierte sie doch auch die „Eigenheiten der Auto-
ren“: „Sie weiß, wie man den Herrn X. behandeln muß, was man dem Herrn Y.
nicht sagen darf, weiß, daß man Doderer nur zwischen neun und zehn anrufen
25 Karin Kathrein: Nicht zuletzt Seelentrost. Gespräch mit Hella Bronold, First Lady der Gesell-
schaft für Literatur. In: Die Presse, 28./29. Juli 1973.
Abb. 1 Wolfgang Kraus und Heimito von Doderer
Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 87
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
- Titel
- Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
- Autor
- Stefan Maurer
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-23312-1
- Abmessungen
- 15.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 452
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
- 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
- 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
- 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
- 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
- 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
- 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
- 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
- 3.6 Forum der Jugend 180
- 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
- 3.8 Resümee 190
- 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
- 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
- 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
- 7. RESÜMEE 399
- 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
- 9. PERSONENREGISTER 437