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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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kontrastvoll sie sind, mit dem Sinn für Qualität begabt, und der reicht weit über die persönliche Auffassung von Ästhetik.277 Immerhin kamen durch Kraus’ Wirken auch Beiträge von Manès Sperber, Clau- dio Magris, Peter Handke und Uwe Johnson in die Zeitschrift, was angesichts des Abdrucks von insgesamt 165 Autoren im Zeitraum 1975 bis 1982, von denen 105 aus Oberösterreich stammten, hoch einzuschätzen ist und zeigt, dass Kraus’ Bemühungen auch hier auf eine mitteleuropäische Literatur zielten. 4.3.3 Literatur-Preise An dieser Stelle erfolgt eine Zusammenstellung der wichtigsten österreichischen Literaturpreise, mit denen Kraus in engem Zusammenhang stand, sein Wirken als Juror innerhalb von literarischen Jurys soll nähere Erörterung finden. Auch in dieser Funktion arbeitete Kraus an der Promotion seiner österreichischen Literatur, vielfach überschnitten einander hierbei die literaturbetrieblichen Posi- tionen und Funktionen, indem er etwa Werke von im Europa-Verlag erschiene- nen Autorinnen und Autoren prämierte oder generell als Förderer ihm auszeich- nungswürdiger Schriftstellerinnen und Schriftsteller auftrat. Im Auswahlprozess von Literaturpreisen – der ebenfalls eine spezifische Art von Literaturkritik ist, da er auf gewissen Statuten beruht, in denen die ästhetischen und inhaltlichen Kriterien festgelegt sind, nach denen die Preise vergeben werden –, offenbart sich Kraus ebenso wie in seiner Rolle als Kritiker und Organisator als Konse- krationsinstanz der österreichischen Literatur nach 1945. Literaturpreise sind für Schriftstellerinnen und Schriftsteller ein „Gütestem- pel“, markieren sie doch die „repräsentative Stellung eines prämierten Autors und seines Werks in der Kulturgesellschaft“.278 Literaturpreise erfüllen dabei drei sig- nifikante Funktionen, sie gelten einerseits als Indikatoren für „literarisch-ästhe- tische, kulturpolitische und weltanschauliche Auffassungen über Literatur“, haben zudem die Funktion, „einen Autor durch ein entsprechendes Preisgeld finanziell bzw. sozial zu unterstützen“,279 und darüber hinaus kann sich die den Preis ver- gebende Institution in der Öffentlichkeit darstellen. Preisvergaben bezeichnen immer auch „den jeweils aktuellen Rahmen des Literaturbetriebs“ und geben Aufschluss darüber, wie sich „dessen Koordinaten Literaturpolitik, Mäzenaten- tum und literarischer Markt entfalten und auf die Literatur zurückwirken“.280 277 Ebd., S. 14. 278 Bodo Plachta: Literaturbetrieb. Paderborn: W. Fink 2008 (= UTB 2982), S. 106. 279 Ebd., S. 107. 280 Ebd. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 Literatur-Preise 259
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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