Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Seite - 142 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 142 - in Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945

Bild der Seite - 142 -

Bild der Seite - 142 - in Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945

Text der Seite - 142 -

sentation des von ihr lancierten Kanons nach Innen und Außen betraf. Verstärkt wurde dies durch die Veranstaltung öffentlichkeitswirksamer Diskussionen, der Propagierung bestimmter österreichischer Autorinnen und Autoren im Ausland durch Symposien, die klare kulturpolitische Ziele erkennen lassen. Die Tätig- keiten der ÖGL an zwei kulturpolitischen Fronten umfassten neben den regu- lären Lesungen und Veranstaltungen im Inland auch Initiativen und Synergien mit regionalen Institutionen wie dem Österreichischen Buchhändlerverband und dem P.E.N.-Club sowie überregionalen Einrichtungen wie den Österreichi- schen Kulturinstituten im Ausland sowie die Zusammenarbeit mit literaturbe- trieblich gut vernetzten Akteurinnen und Akteuren. Auch bei der Errichtung von literarischen Erinnerungsorten war die ÖGL aktiv. Hinsichtlich der medi- alen Darstellung und Distribution der österreichischen Literatur sollte sich vor allem ein Kommunikationsträger als nützliches Instrument und Multiplikator erweisen, dem der nächste Abschnitt gewidmet wird. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ An dieser Stelle erfolgt eine Darstellung der Zeitschrift „Wort in der Zeit“, die zwar bereits grundlegend erforscht,220 jedoch nicht in allen ihren Aspekten erschöpfend behandelt wurde. Es sollen in der Folge die enge Beziehung zur ÖGL und daran anschließend einige kulturpolitische Akzente herausgearbeitet werden. „Wort in der Zeit“ war 1955, im Jahr des Staatsvertrags unter der Patronanz von Unterrichtsminister Heinrich Drimmel gegründet worden. Von ihrem offi- ziösen Charakter ist in der Sekundärliteratur meist kritisch die Rede. Sie wurde von Rudolf Henz, einem der führenden Kulturfunktionäre schon im Ständestaat, herausgegeben und nach einem seiner Gedichtbände von 1945 benannt. Die Zeitschrift diente der Stärkung des österreichischen Nationalbewusstseins hin- sichtlich des eigenen kulturellen Erbes und der neugewonnenen Souveränität, die mit dem Staatsvertrag von 1955 einherging. Von Anfang an stand auch die Promotion der österreichischen Literatur im Vordergrund. Der Literaturkritiker 220 Vgl. Hackl: Kein Bollwerk der alten Garde, keine Experimentierbude; ders.: Die Zeitschrift als Seismograph. Der Streit um die moderne Literatur in der österreichischen Literaturzeitschrift „Wort in der Zeit“. In: Ders., Kurt Krolop (Hg.): Wortverbunden – zeitbedingt. Perspektiven der Zeitschriftenforschung. Innsbruck, Wien, Bozen: Studien-Verlag 2001, S. 273–286; ders.: Kollegial bis zur Selbstverleugnung. Gerhard Fritsch als Redakteur und Herausgeber von Lite- raturzeitschriften. In: Stefan Alker, Andreas Brandtner (Hg.): Gerhard Fritsch. Schriftsteller in Österreich. Wien: Sonderzahl 2005, S. 205–224; Stefan Alker: Das Andere nicht zu kurz kom- men lassen. Werk und Wirken von Gerhard Fritsch. Wien: Braumüller 2007 (= Wiener Arbei- ten zur Literatur 23), S. 118–124. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 142 Die Österreichische Gesellschaft für Literatur (1961–1975)
zurück zum  Buch Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945"
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945