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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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te „Literatur im März“. Von 1979 bis 1989 war er Direktor des „Theaters der Jugend“. Zu seinen Forschungsschwerpunkten als Literatur- und Theaterwissen- schaftler zählen u. a. das Werk Arthur Schnitzlers, dessen Tagebücher er mithe- rausgab, und Ferdinand Raimund. Ein weiterer „inoffizieller“ Mitarbeiter war Hans Weigel, der die „Patronanz“ der Gesellschaft übernahm. Ohne dass dies öffentlich bekannt war, saß er als „eines der wenigen unbedingt notwendigen Mitglieder im Verein“,38 der die ÖGL konstituierte. Kraus, der sich rückblickend erinnert, dass „Weigel […] viele ver- schiedene Gesichter“ hatte: „Er war zu mir etwa nie witzig, vielleicht liegt das an mir“,39 war Weigel sehr dankbar für „alles das, was Sie [...] immer wieder für mich und die Literaturgesellschaft getan haben […]. Mir war Ihre Hilfe und Ihr Mitdenken in vielen flauen Phasen eine wichtige Bestärkung und Ermutigung“.40 Weigel wurde zu seinem 60.  Geburtstag, die Feierlichkeiten fanden in der ÖGL statt, zum Konsulenten ernannt. Kraus überreichte ihm „den Schlüssel zum Generalschloß der Gesellschaftsräume. Der trägt sich zwar nicht schwer, aber er wiegt einiges, dokumentiert er doch die ‚Fusionierung‘ zweier Institutionen“,41 wie ein Berichterstatter festhielt. 3.1.2 Staatliche Subvention Über die Summen der Förderung, welche die ÖGL in den ersten Jahren bis 1970 erhielt, ist nur wenig Material vorhanden. Die Gesellschaft dürfte aber zu Beginn ihres Bestehens immer wieder mit Geldproblemen gekämpft haben. So erklärt Kraus Gerhard Zerling, dem Leiter des Stiasny-Verlags, dass das „Budget durch die Renovierung im Palais Wilczek aufs äusserste angespannt“42 sei. Wie Kraus Heimito von Doderer schilderte, brachte der zunehmende Erfolg der ÖGL nach den ersten vier Jahren ihres Bestehens im Gegensatz zu einem kommerziellen Unternehmen […] keine Einnahmen, sondern wir müssen ihn teuer bezahlen, und je größer der Erfolg, umso größer die Ausga- 38 Hans Haider: Kraus und Klaus. Die Literaturgesellschaft jubiliert. In: Die Presse, 4.  Dezember 1991. 39 Wolfgang Kraus: Glück für andere. In: Elke Vujica (Hg.): Im Dialog mit Hans Weigel. Graz, Wien, Köln: Styria 1998, S. 139. 40 Wolfgang Kraus an Hans Weigel, 25.  Mai 1983, Wienbibliothek im Rathaus, Handschriften- sammlung, Nachlass Hans Weigel, ZPH 847, Archivbox 18 [im Folgenden als NL HW zitiert]. 41 Dr. Jürg: Schlüsselbewahrer. In: Volksblatt, 31.  Mai 1968. 42 Wolfgang Kraus an Gerhard Zerling, 16.  Oktober 1961, Archiv der Österreichischen Gesell- schaft für Literatur, Wien [im Folgenden als ÖGL-Archiv zitiert]. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 92 Die Österreichische Gesellschaft für Literatur (1961–1975)
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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