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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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Als Beitrag zur „Erinnerungskultur“ wollte die ÖGL (11) Gedenktafeln an Geburts-, Wohn- und Sterbehäusern prominenter österreichischer Autorinnen und Autoren anbringen lassen. In ihrer Funktion als Vermittler nach außen, d. h. v. a. in die Bundesrepublik Deutschland, wirkte die ÖGL (12) als Ansprechpartner für ausländische Jour- nalistinnen und Journalisten, Literaturkritikerinnen und -kritiker sowie Auto- rinnen und Autoren, um diese über die österreichische Literatur zu informieren sowie als (13) Kontaktvermittler, um Begegnungen zu vereinbaren. Auch der literarisch (interessierte) Nachwuchs sollte vom Programm der ÖGL profitieren: (14) Mittelschülerinnen und Mittelschüler sollten mit der neueren österreichischen Literatur vertraut und in Lesungen und Diskussionen mit den Autorinnen und Autoren sowie Persönlichkeiten des literarischen und kulturel- len Lebens bekanntgemacht werden. Für Kraus selbst waren vor allem drei Motive, die mehr oder weniger mit der österreichischen Kulturpolitik zusammenhingen, für die Gründung der ÖGL ausschlaggebend. Kraus erachtete es als zentral, „die Emigranten von 1938 […] wenigstens zu Lesungen und kurzen oder längeren Aufenthalten nach Wien“ einzuladen, „die Autoren der sogenannten ‚Nachfolgestaaten‘, vor allem aus den kommunistischen Ländern“, sollten dort ein Forum finden und „die jungen österreichischen Schriftsteller“63 einem breiteren Publikum vorgestellt werden. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL An dieser Stelle soll die Einladungspolitik der ÖGL hinsichtlich österreichischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller näher beleuchtet werden, aber nicht in einem quantitativen, aufzählenden Verfahren, sondern vielmehr aus der Pers- pektive der literarischen Strömungen, sich dabei an geläufigen literaturgeschicht- lichen Einteilungen orientierend sowie an Kategorien der Kanonbildung.64 Unter dem offenen Begriff „Einladungspolitik“, mit dem selektive Kriterien assoziierbar sind, da die „Einladungen“ nicht unbedingt voraussetzungslos vor sich gingen, sondern immer auch kulturpolitische Aspekte implizierten, sollen im Fol- genden die Ein- und Ausschlüsse, aber auch Tendenzen hinsichtlich eines „Über- hanges“ gewisser Strömungen der österreichischen Literatur untersucht werden. 63 Wolfgang Kraus: Wir vermissen Sie. Zu einem Symposion österreichischer Emigranten in der Literaturgesellschaft, ms. Ts., NL WK. Vgl. auch Dokumentationsstelle für neuere österreichi- sche Literatur (Hg.): Leben mit österreichischer Literatur. Begegnungen mit aus Österreich stammenden amerikanischen Germanisten, 1938/1988. Wien: Dokumentationsstelle für neu- ere österr. Literatur 1990, S. 1–4, hier S. 1. 64 Das Veranstaltungsprogramm der ÖGL ab 1961 ist online abrufbar unter http://www.ogl.at/ archiv/ und wurde für die Analyse herangezogen [zuletzt aufgerufen am 15.1.2020]. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 98 Die Österreichische Gesellschaft für Literatur (1961–1975)
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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