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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 51 bislang unbekannt war.48 Die Sitzungen jedoch mussten mangels probater Unterbrin- gungsmöglichkeiten noch im Administrationsgebäude der Landesverwaltung stattfin- den.49 Um die an sich positive Haltung Hereskuls gegenüber Wien nicht zu untergraben, forderte der Hofkriegsrat von der Landesverwaltung ausdrücklich ein, dass »alles mit Wißen, Einwilligung und Zuthun des Bischofs von Radauncz (sic !) eingeleitet« werden müsse.50 Letztlich hatte sich aber der gesamte Klerus der Bukowina nolens volens allen Entscheidungen des Kaisers zu fügen, auch wenn sie zunächst noch formal durch den Bischof und das Konsistorium angenommen werden mussten.51 Basierend auf den von Enzenberg eingereichten Vorschlägen trat Wien über die Bu- kowiner Administration zunächst mit Hereskul in Verhandlungen ein. Ihm sollte  – ganz im Sinne der auf ähnliche Weise später zu regelnden Einkünfte der Weltgeistlichen  – durch die Abtretung seiner persönlichen Güter ein jährlich fixiertes Gehalt zugesichert werden52, von dem »er und seine Nachfolger für ihren Charakter ganz anständig leben können«. Zusätzlich wäre der Bischof  – so die Wiener Argumentationslinie– der lei- digen »Verwicklung mit den Pächtern«, die sich aus zahlreichen Grund- und Rechts- streitigkeiten ergab, entledigt.53 Lediglich sein Gut in Radautz sollte dem Bischof, nach- dem dieser ausdrücklich darauf bestanden hatte, auf Lebenszeit bleiben.54 Mehrfach geäußerte Befürchtungen seitens Hereskuls, dass die Güter der Kirche an Private ver- kauft werden könnten, bemühte sich der Hofkriegsrat hingegen tunlichst zu entkräften, 48 Iorga 2011, Istoria vol. 2, 179. 49 In diesem Gremium war außer dem Bischof und zwei weltlichen Beisitzern nur noch ein Igumen vorgesehen ; DACZ 320/1/26 HKR a. galizisches Generalkommando Nr. 5373, Wien v. 21.VIII.1781 (ksl. Handbillet v. 18.VIII.) u. Nr. 7807, Wien v. 12.XII.1781. 50 ANR-B HKR VI/48/1781 Protokoll 14. Sitzung d. Staatsrates 12.VI.1781, fol. 26. 51 ANR-S Colecţia Documente, pach. VI/19/1782 ; zit. nach Ceauşu 2007, Iluminist, 121. 52 DACZ 320/1/26 HKR a. Feldmarschallleutnant Schröder Nr. 4276, Wien v. 27.VIII.1782 ; Nr. 5149, Wien v. 12.X.1782 ; ÖSTA-HHSTA Kabinettskanzlei Bd. 27 (1783), 451f., Nr. 506 Joseph  II. an Feld- marschallleutnant Schröder, Lemberg v. 25.VI.1783 ; dem Bischof wurde ein jährliches Salaire von 6000 sowie zusätzlich durch den Kaiser ad personam 2000 Gulden verfügt. 53 DACZ 320/1/26 HKR a. galizisches Generalkommando Nr. 416, Wien v. 25.I.1783 ; dazu gehörten auch die häufigen Grund- und Grenzstreitigkeiten der Klöster untereinander, für die der Bukowiner Bischof nunmehr auch zuständig war ; Wickenhauser 1890, Molda IV, 55. 54 Landesverwaltung a. galizisches Generalkommando v. 26./27.II. bzw. galizisches Generalkommando a. HKR v. 2.III.1783 ; zit. nach Wickenhauser 1890, Molda IV 78 ; DACZ 320/1/26 HKR a. Enzen- berg Nr. 1913/1914, Wien v. 19.IV.1783 ; nach dem Tod Hereskuls erfolgte die Verwaltung der Herr- schaft Radautz zunächst durch die Staatsgüteradministration in Eigenregie, 1792 ging die Herrschaft in das Eigentum des Religionsfonds über, wurde jedoch an die k.k. Gestütsanstalt des HKR und ab 1818 auf Basis einer kaiserlichen Entscheidung an die Gestüts-Remontierungs-Anstalt des Militärs gegen einen jährlichen Pachtzins vergeben ; ÖSTA-KA VIIh 127-3 Beschreibung der Herrschaft Ra- dautz 1833, 13ff.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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