Page - 139 - in Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus

Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 139 Abb. 15: Residenz des Bischofs der Bukowina in Czernowitz. Nach einer Zeichnung aus dem Jahre 1869, photographische Reproduktion L. Weinreb. © Universitätsarchiv Graz, Nachlass Kaindl, Karton 7. Aus den Akten lässt sich zu diesem Sachverhalt nichts Weiteres erfahren. Es ist jedoch anzunehmen, dass sich an der für den Bischof verständlicherweise leidigen Situation bis zur Fertigstellung der neuen Residenz, dem heutigen Hauptsitz der Jurij-Fedkowitsch Nationaluniversität (seit 2011 Unesco-Weltkulturerbe), grundsätzlich in den kommen- den Jahren wenig änderte ; und das, obwohl das Landespräsidium bereits 1844 ange- sichts der Baufälligkeit der alten Residenz einem Neubau und den dafür veranschlagten Kosten von 81.000 Gulden positiv gegenübergestanden war.91 Die Grundsteinlegung für den Neubau der Residenz erfolgte erst 1864, die Finanzierung hatte der Religions- fonds zu bestreiten. Der Umstand allerdings, dass Hackmann persönlich als Bittsteller gegenüber den Behörden vorstellig werden musste, um eine Finanzierung der eigenen Residenz aus Fondsmitteln zu bewirken, dürfte ihn auch in dem Anliegen  – abseits der erwähnten politischen Erwägungen  –beeinflusst haben, auf eine baldige wie grundsätz- liche Reform der Fondsverwaltung zu drängen. Die geschilderten Verzögerungen und 91 ÖSTA-AVA, Kultus AK gr.-or. Karton 2, N1023/186–1844 ad 18844–1844 Bericht an k.k. vereinte Hofkanzlei Wien v. 7.VIII.1844.