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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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208 Die Institution: Struktur & Werte onssumme der russischen Besatzer, die der Stadt auferlegt worden war, herabzusetzen. Zudem war er bereit, die fehlende Summe aus eigenem Vermögen beizusteuern.361 Die- sen persönlichen Einsatz des gr.-orient. Erzbischofs erwähnte selbst Eduard Fischer. Letzterem oblag zu dieser Zeit das Kommando über die verbliebenen österreichischen Gendarmerietruppen, die sich in die südliche Bukowina zurückgezogen hatten.362 Fi- scher hatte wie andere Kommandeure der regulären Armee auch unter ruthenischen wie rumänischen Geistlichen einen regelrechten Spionagewahn gegen vermeintliche Russophile gefördert und damit  – abseits des Krieges  – nicht unwesentlich zum Stim- mungsumschwung in der Bevölkerung beigetragen.363 Der russische Gouverneur verlangte von Repta ziemlich forsch die Abhaltung eines Dankgottesdienstes für den Zaren.364 Dem konnte sich der Metropolit kaum entziehen. Im Einverständnis mit dem russischen Herrn Statthalter in Czernowitz habe ich, Metropo- lit der Bukowina und Dalmatiens, in meinem Konsistorium folgende Verordnung an meine Pfarrgeistlichen erlassen und trage Ihnen auf, sie genau durchzuführen : Ich trage Ihnen auf, gelegentlich des Gottesdienstes Gebete zu veranstalten für das Wohl und Gedeihen des Allerfrömmsten und Allgewaltigen großen Herrschers, des Zaren aller Reußen, Nikolaj Alexandrowitsch, seiner Mutter, der Allerhöchsten Herrscherin Zarin Maria Theodo- rowna, seiner Gemahlin, der Herrscherin Zarin Alexandra Theodorowna, seines Thronfolgers, des glaubenstreuen Herrschers des Zesarewitsch und Großfürsten Alexej Nikolajewitsch, sei- ner dafür zu beten, daß dem allrussischen, rechtgläubigen und christliebenden Heere der Sieg zuteil werde. Ich trage Ihnen weiterhin auf, in Ihren Predigten die Bevölkerung aufzufordern, das russische Heer und die Russen als Brüder zu empfangen, die hierher gekommen sind, sie vom fremdgläubigen Joch und Druck zu befreien, auf das sie unter der herrschenden Gewalt des russischen Zaren mit dem großen Rußland zu einem Ganzen verwachse.365 361 Čučko 2014 (I), Церковь, 92ff.; zusammenfassend Čučko 2015, Горнилi. 362 Fischer 1935, Krieg, 95. 363 Bălan 1923, Suprimarea. 364 Čučko 2014 (I), Церковь, 93. 365 Verordnungsblatt des gr.-orient. Konsistoriums, Zl. 7941 v. 2.X.1914, gez. Repta/Manastyrski, nach Czernowitzer Allgemeine Zeitung /Czernowitzer Tagblatt (gemeinsame Kriegsausgabe) Nr. 326 v. 31.VIII.1918, 2, Zum Wechsel in der Leitung der griechisch-orientalischen Bukowinaer Erzdiözese. In jener Version, die 1918 in Österreichs Illustrierte Zeitung (Nr. 51 v. 22.IX.1918, 818) veröffentlicht wurde, fehlt der erste Absatz. Repta selbst versuchte, diese Situation differenziert darzustellen. Er wies darauf hin, stets seinem Kaiser »Treue und Ergebenheit geschworen« zu haben, zudem hät- ten ihm untergebene Priester und nicht er den angekreideten Gottesdienst geleitet ; Neues Wiener Tagblatt v. 17.XII.1914, Eine Audienz beim Erzbischof Dr. Wladimir v. Repta, nach ÖSTA-HHSTA, Zeitungsarchiv Karton 161 Ministerium d. Äußeren. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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