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Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 225
als Erhalter der gr. or. Fakultät interessiert ist«, auftrat.34 Zudem habe der Fonds
– so die
Regierung weiter – seinerzeit bereits 120.000 Kronen »mit Rücksicht auf die erhabene
Stellung der Universität als der höchsten Kulturstätte des Landes« geleistet. Letztlich
erklärte sich das Konsistorium nolens volens bereit, zum Erweiterungsbau des Univer-
sitätshauptgebäudes zusätzlich 100.000 Kronen in zehn gleichen Jahresraten zu stiften.35
250.000 Kronen steuerte das Land bei.36 Die Regierung hatte jedoch offensichtlich kein
Interesse daran, die Gelder auf Jahre hin kleinteilig zugewiesen zu bekommen, sondern
wollte dies sofort beglichen wissen, wogegen das Konsistorium – obgleich nur mit be-
kannt mäßigem Erfolg – opponierte. Nach jahrelanger Kontroverse einigten sich beide
Parteien schließlich, beginnend mit 1911, auf zwei gleiche Raten. Zwischenzeitlich mel-
dete die Landesregierung erneut Begehrlichkeiten an. Diesmal dachte man an die Über-
lassung von frei gewordenen Baugründen in Czernowitz, die im Eigentum des Fonds
standen und derer ebenfalls die Universität dringendst für ihre Erweiterungspläne be-
34 DACZ 320/2/50, fol. 1f., Landesregierung an Konsistorium v. 31.XII.1904.
35 DACZ 320/2/50, fol. 3, Konsistorium an Landesregierung v. 12./26.I.1905.
36 Bukowinaer Post Nr. 2660 v. 7.III.1911, Die Bukowina im Reichsbudget 1911 (VII).
Abb. 32: Cernăuţi Universitatea. Ansichtspostkarte der Zwischenkriegszeit. Hauptgebäude der damali-
gen König-Ferdinand-Universität. Der Religionsfonds investierte nicht nur bei der Gründung 1875, son-
dern auch in den Betrieb und Ausbau der Hochschule beträchtliche Summen. Sammlung K. Scharr.
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
- Title
- Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
- Subtitle
- Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
- Author
- Kurt Scharr
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20927-0
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 447
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- Zum Geleit! 11
- Einleitung 13
- 1. Vorwort 13
- 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
- 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
- 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
- 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
- 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
- 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
- 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
- 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
- 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
- 11. Zusammenfassungen 340
- I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
- II. Abbildungsverzeichnis 377
- III. Abkürzungsverzeichnis 380
- IV. Literaturverzeichnis 381
- V. Personenregister 433
- VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439