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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 251 Folge, ähnlich wie dem Metropoliten Repta, Schwierigkeiten ein. Die österreichischen Behörden interpretierten beider Handeln als offene Kollaboration mit dem Feind.16 Im Gegensatz zu Flondor flüchtete Nistor bereits mit Kriegsausbruch aus der Bu- kowina ins damals noch neutrale Königreich Rumänien. Schon drei Jahre zuvor hatte ihn die Rumänische Akademie der Wissenschaften in Bukarest, auf Fürsprache Nicolae Iorgas, als korrespondierendes Mitglied in ihre Reihen aufgenommen. Nistor verfügte über hervorragende gesellschaftliche Anbindungen im Altreich. In seinem, in politi- scher Hinsicht programmatischen Buch »Zur Geschichte der Kirche in der Bukowina«, das er 1916 in Bukarest veröffentlichte, legte Nistor seine Haltung zu einer zukünftig rumänischen Kirche und eines entsprechend rumänischen Religionsfonds offen. Damit artikulierte Nistor zugleich die Ziele radikaler irredentistischer Kräfte des Kronlandes. Der darin beschriebene vermeintliche Kampf der Rumänen, den diese in seiner Rück- deutung (und der seines Mentors Iorga) schon seit Jahrhunderten um ihre Unabhängig- keit geführt hätten, nahm mit dem Krieg an Dynamik auf. Dadurch lag gleichzeitig das ersehnte Wunschziel der tonangebenden rumänischen Intellektuellen nach (ethnisch) nationaler Einheit in einem Staat in greifbarer Nähe. Die gr.-orient. Kirche und ihre Institutionen gerieten zum Angelpunkt dieses Konzeptes : Biserica din Bucovina a fost şi trebuie să rămână românească, acesta este imperativul categoric al datorinţii noastre naţionale. Lupta noastră pentru biserică este totodată o luptă pentru con- servare a neamului românesc în Bucovina. Ea nu este o ceartă dogmatică, ci să este o luptă de apărare împotriva neîntemeiatelor aspiraţii ale coreligionarilor noştri ruteni, care sub masca confesionalismului au reuşit să usurpe drepturi şi să cucerească o poziţie după alta în biserica noastră strămoşeasă. Ca Români buni şi ca fii credincioşi ai credinţei ortodoxe datori suntem să apărăm cu toate mijloacele şi cu orice jertfă caracterul istoric al bisericii noastre din Buco- vina, întemeiată de Alexandru cel Bun, adăugată de Ştefan el Mare şi înzestrată cu bogate moşii de voevozii şi boierii moldoveni. Aşa să ne ajute Dumnezeu !17 16 Purici 2004, Flondor, 267. 17 [Die Kirche der Bukowina war und muss rumänisch bleiben, das ist der kategorische Imperativ un- serer nationalen Verpflichtungen. Unser Kampf für die Kirche ist immer ein Kampf für die Erhal- tung des rumänischen Volkes in der Bukowina. Das ist kein dogmatischer Zwist, sondern das ist ein Verteidigungskampf gegen die unbegründeten Ziele unserer co-religiösen Ruthenen, denen es unter der Maske des Konfessionalismus gelang, Rechte zu usurpieren und in unserer altväterlichen Kirche eine Position nach der anderen zu erobern. Als gute Rumänen und als gläubige Söhne des orthodo- xen Glaubens haben wir mit allen Mitteln und mit allen Opfern den historischen Charakter unserer Kirche in der Bukowina zu verteidigen, gestiftet von Alexander dem Guten, vermehrt von Stefan dem Großen und ausgestattet mit reichen Besitzungen der moldauischen Wojewoden und Bojaren. So uns Gott helfe !] Nistor 2003/1916, Istoria, 165.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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