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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 277 des Staates zurück.114 Sofort bemängelte er als bevollmächtigter Vertreter der staatlichen Aufsichtsorgane die unzureichende Versorgung der Bukowiner Bauern mit Brenn- und Bauholz durch den Religionsfonds.115 Damit deutete Nistor unverhohlen auf die seit der Reform, seinem Dafürhalten nach, eingetretene Misswirtschaft. Ende des Jahres 1938 erreichten die kirchlichen Zustände tatsächlich ein beklagenswertes Ausmaß. Deren Ursache war allerdings in den seit Jahren anhaltenden wie wiederholten politischen In- terventionen zu suchen. Das Ausmaß der Hoffnungslosigkeit gab schlussendlich ausrei- chend Grund für den amtierenden Metropoliten, beim König um Entlassung aus seiner Position  – jedoch ohne Erfolg  – anzusuchen. Clerul înalt e complectamente dezagregat […] Monastirile, complect dezorganizate, somno- lente, cu o conducere divizată pe eparhii […] Iar clerul de mir […] având pregătirea unor in- stituţii slab organizate şi fiind încă sub o mai slabă conducere eparhială, vegetează în neacţiune, mişcându-se nu-mai din imboldul preocupărilor existenţei sale zilnice…116 Mit der Auflösung des Ministerrates im darauffolgenden Jänner 1939 stellten sich vor- erst jedoch keine Konsequenzen für den amtierenden Metropoliten der Bukowina ein. Ab November 1939 stand Nistor (bis Mai 1940) allerdings dem Kultusministerium vor und dirigierte jetzt noch stärker die ganze Macht des Regierungsapparates gegen Puiu. Nach einer Reihe von Vorwürfen, die auf angeblichen Unregelmäßigkeiten in der Fondsgebarung aufbauten und den amtierenden Güterdirektor, Gheorghe Constanti- nescu, ins Visier nahmen, versuchte sich Puiu direkt mit einem klärend ausführlichen Brief an den König zu wenden. Constantinescu hatte sich davor mit seiner kritischen, von der Metropolie herausgegebenen Publikation über den Besitz des Religionsfonds der Bukowina politisch besonders bei den Nistoristen unbeliebt gemacht. Im Vorwort zu dieser Arbeit unterstrichen die Herausgeber klar, dass ihnen mit der Reform seit 1936 eine deutliche Verbesserung der Situation des Fonds gelungen war und die »Jahre des 114 Die national-liberale Übergangsregierung (eigentlich ein Rumänien regierender Ministerrat) unter Gheorghe Tătărescu demissionierte bereits am 28.XII.1938. 115 Ministerul Agriculturi şi domeniilor, adresa nr. 290499 v. 15.XII.1937, Entscheidung des Mi- nisterrates Nr. 3847 v. 15.XII.1937, Delegierter des Ministerrates Arbeitsminister Nistor ; nach ANR-B 823–10/1936–40, fol. 36f., Mitropolia Bucovinei Nr. 33142/37 v. 22.XII.1937, Referat cu răspunsurile Administraţiei Fondului. 116 [Der höhere Klerus zerfällt völlig (…) die Klöster sind gänzlich desorganisiert, schlaftrunken, mit einer geteilten Führung in der Diözese (…) Und der weltliche Klerus (…), basierend auf schwach organisierten Institutionen und zudem unter einer noch schwächeren eparchialen Führung, ve- getiert in Passivität, die vorwiegend mit ihrer Alltagsexistenz hadert (…)] ; Puiu an Carol  II. v. 1.IX.1938 ; nach einer Abschrift in ANR-B Fonds 823 pach. 10/1936–40, fol. 179ff.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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