Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Page - 280 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 280 - in Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus

Image of the Page - 280 -

Image of the Page - 280 - in Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus

Text of the Page - 280 -

280 Die Institution: Struktur & Werte konnte der Metropolit wohl auch nicht anerkennen. Ganz im Gegenteil, der Kirchenhier- arch beschuldigte jetzt, nach dem neuerlichen erfolgten Machtwechsel in Bukarest, offen den vormaligen Kultusminister und seine »Bande« als Widersacher. Zeitgleich eröffnete er General Antonescu, dass er nunmehr das Amt endgültig zurücklegen möchte : Cu venirea în guvern a D-lui Ion Nistor, însă, d-sa, împreună cu o bandă de doritori de a pune mâna pe conducerea administraţiei averilor bisericeşti ale Fondului din Bucovina, între care şi câtiva palatişti, se începe o campanie cumplită, atât împotriva conducătorului fondului, Ingi- nerul Gh. Constantinescu, cu învinuiri pe care Justiţia le-a găsit neîntemeiate, cât şi împotriva mea, am cerut de repetate ori Regelui Carol II audienţe lămuritoare, dar mi s’a răspuns mereu că acestea sunt suspendate pentru toată lumea.127 Puiu zog sich für fast zwei Jahre nach Neamţ zurück, bevor er im Sommer 1942 nach Transnistrien ging, um auf Wunsch von Marschall Antonescu die dortige orthodoxe Kir- che zu reorganisieren.128 Nach Kriegsende floh der Geistliche aus Rumänien, ein Volks- tribunal verurteilte ihn in Abwesenheit zum Tode.129 Eine Rückkehr war ihm bis ans Lebensende unmöglich. das Dekret fälschlicherweise in seinen Erinnerungen auf den 15. Mai ; Puiu 2014, Însemnări, 108. In- wiefern hier ein mehrseitiger Brief, den Puiu im Herbst 1939 direkt an Stalin geschrieben hatte, eine Rolle spielte, muss an dieser Stelle ungeklärt bleiben, ebenso die eigentlichen Beweggründe dieses Schrittes. Puiu, der in Kiew studiert hatte, beherrschte offensichtlich auch Russisch. Im erwähnten Schreiben bezog er, zwei Wochen nach Kriegsbeginn, für die orthodoxe Kirche in der Sowjetunion Stellung. Puiu argumentierte mit den Prinzipien der Freiheit, die während der Revolution in Russland deklariert worden waren. Zudem könnte das Regime, so Puiu weiter, bei einer geänderten Haltung ge- genüber der Orthodoxie auch international Sympathien erwerben ; Academia Română, Arhivea Marea A3339 Puiu an Stalin (in rumänischer Übersetzung des Kultusministeriums), Cernăuţi v. 14.IX.1939. 127 [Mit Aufnahme von Herrn Ion Nistor in die Regierung aber, gemeinsam mit einer Bande von Gie- rigen, legte er die Hand auf die Führung der Fondsgüterverwaltung der Bukowina, unter ihnen auch einige Höflinge  – setzte eine schlimme Kampagne gegen den Fondsdirektor, Ingenieur Gh. Constantinescu ein, mit seitens der Justiz unbegründeten Schuldzuweisungen, ebenso gegen mich ; mehrfach habe ich um eine aufklärende Audienz bei König Carol  II. angesucht, aber immer nur zur Antwort erhalten, dass diese für alle ausgesetzt wären] ; Puiu an Antonescu v. 16.IX.1940 ; ANR-B Fonds 823 pach. 10/1936–40, fol. 178–182, hier 180. 128 Puiu 2014, Însemnarile, 109. 129 Ein von Puiu an das rumänische Außenministerium gestelltes Ansuchen um Rekurs des Urteils lehnte Petru Groza de facto ab : »Redeschiderea procesului cred că s’ar putea face numai la cererea personală a condamnatului în absenţă  – urmând ca acesta să se prezinte în instanţa« [Ich denke, dass eine Wiederaufnahme des Prozesses nur durch ein persönliches Gesuch des in Absenz Ver- urteilten gemacht werden kann, folgend, dass dieser sich selbst (sic !) den Instanzen präsentiert] ; ANR-B Fonds 3039 10–1947 Consiliul de Miniştri. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
back to the  book Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus"
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949