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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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334 Die Institution: Struktur & Werte jährliche Zuwächse in der Erzgewinnung verzeichnet und 1918 mit 46.000 Tonnen ih- ren absoluten Höchststand erreicht. Die darauffolgenden Jahre prägte indes ein lange andauernder wie massiver Einbruch. Erst im Jahr 1930 fuhr man wieder ein Produk- tionsergebnis von einigermaßen ansehnlichen 27.000 Tonnen ein. Mit der ›nationalen Katastrophe‹ von 1940 erlahmte die Erzgewinnung zeitweilig gänzlich. Danach spielte das Kriegsjahr 1943 mit 28.000 Tonnen nochmals eine beträchtliche Ausbeute ein. Ins- gesamt wuchs mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges die Bedeutung von Iacobeni als wichtigem nationalen wie internationalen Rohstofflieferanten erheblich an. Die Ex- portländer verlagerten sich dementsprechend deutlich auf die Verbündeten. Während bis 1939 Polen zu den größten Abnehmern von Manganerz zählte, so dominierten nach 1941 vorwiegend Unternehmen aus dem Deutschen Reich und Italien.121 Die Gruben in Iacobeni und Fundul Moldovi exportierten dabei neben Manganerz vorwiegend Schwefelkies (Pyrit).122 National gesehen hatten die Banater Werke in Reşiţa (dt. Re- schitza) während der Kriegsjahre den meisten Bedarf an Erzen aus Iacobeni.123 Die Bukarester Regierung nutzte in dieser Situation ihre Position gegenüber dem Religi- onsfonds und drückte beim Verkauf an rumänische Firmen oder die Armee den Preis erheblich. Die Fondsverwaltung konnte lediglich dagegen protestieren und war mehr oder weniger gezwungen, zum Teil weit unter den eigenen Gestehungskosten zu lie- fern.124 Nachdem im Herbst 1944 das Gebiet durch sowjetische Truppen besetzt wor- den war, ging die Erzgewinnung neuerlich signifikant zurück. Zu alledem hatten die Fördermengen, Absatzgebiete etc.) Irimescu 1982, istoria. 121 ANR-S inv. 35/II, pach. 72–1947, fol. 125–129, Camera Romano-Polona de industrie şi comerţ din Bucureşti, Contribuţiuni asupra problemei manganului, Bucureşti v. 5.VIII.1945 ; die Produktion für 1948, aufgelistet nach den einzelnen Minen des Gebietes, fol. 255–256, Şeful serviciului exploatare miniere an Direcţia generala a controlului economic Bucureşti, Vatra Dornei v. 12.IV.1948, Situaţia exploatărilor de minereu de mangan din sudul Bucovinei ; ebenso die teilweise davon abweichenden Produktionsangaben bei w.v. pach. 210–1943, fol. 1–4, AFBis, Administraţia minelor Iacobeni, Da- rea de Seama, Iacobeni v. 29.II.1943. 122 Die Aktenlage zu diesen Wirtschaftsbetrieben erlaubt es auf Basis der vorliegenden Analyse nicht, eine detaillierte statistische-ökonomische Darstellung zu geben, sie lässt allerdings zu, einzelne Beispiele, stellvertretend für die Gesamtsituation, zu nennen ; ANR-S inv. 35, pach. 171–1940, fol. 26–30, Caiet de Sarcini, licitaţia pentru pirită, Vatra Dornei v. XI.1940 ; fol. 43–47 und 55–58, Con- tractul ›Azienda Minerali Metallici Italiana‹ Roma Italia v. 1.XII.1940 ; detto pach. 172–1940, fol. 95, Mitropolia Bucovinei Administraţia minelor Iacobeni v. 20.VIII.1940. 123 ANR-S inv. 35/II, pach. 126–1944, fol. 7, Tabloul sumelor încasat asupra livrărilor de mangan per 1942/43 şi 1944. 124 ANR-S inv. 35/II, pach. 210–1943, fol. 61–69, Referatul AFBis în chestiunea livrărilor de minereu de mangan către societatea ›Reşiţa‹ şi ›Nitrogen‹ impuse de ministerul economiei naţionale şi inzestrarii armatei, Cernăuţi v. 1.IV.1943. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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