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Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
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REISE DURCH DEN JEMEN 61 angelegt. Dennoch war der Anblick des neuen Dam- mes und des neuen Sees in dieser extrem trockenen Klimazone ein reizvoller und erstaunlicher Kontrast. Wie muss erst der alte Stausee vor über 2500 Jahren auf die Menschen gewirkt haben? Die antike Dammanlage war offenbar an einer opti- malen Stelle geplant worden, so dass sie für über tau- send Jahre die essentielle Basis für die altsabäische und auch die folgende himyaritische hochentwickelte Kultur in Marib abgeben konnte. Der Damm wurde im 6.Jh v. Chr. wohl erstmals errichtet. Er musste spä- ter immer wieder aufgestockt werden, wovon auch die Inschriften am “Schleusenwerk” berichten, da sein Fassungsvermögen durch mittransportiertes Ge- schiebe, das hinter dem Damm liegen blieb, stän- dig verringert wurde. Durch das Aufstocken wurde das unten verlorengegangene Stauvolumen oberhalb immer wieder neu dazugewonnen. Es gab aber zu- nehmend auch Probleme mit seiner Stabilität. Damm- brüchen sind aus den Jahren 350 n., 449, 450 und In Marib bot uns der Fahrer des Sammeltaxis um ei- nen moderaten Preis eine Rundfahrt zu verschiedenen Besichtigungspunkten an. Wir handelten mit ihm die einzelnen Punkte aus und fuhren als Erstes zum neuen Staudamm, den laut Taxifahrer die Schweizer mit Ent- wicklungshilfegeldern finanziert hatten. Später erfuh- ren wir, dass der Damm im Wesentlichen aus Mitteln des Präsidenten der Arabischen Emirate errichtet und 1985 fertiggestellt wurde. Außerdem erfuhren wir, dass es Probleme mit diesem neuen Damm gab und auch weiterhin gibt. Er hat seit seiner Fertigstellung noch nie sein volles Stauniveau erreicht. Als Grund wurde angegeben, dass er zu hoch angelegt wurde und dadurch in poröse, wasserdurchlässige Schich- ten hineinstaut. So kann er ab einer gewissen Stau- höhe kein weiteres Wasser halten. Außerdem ist sei- ne Oberfläche schon bei Niedrigwasser und damit auch die Verdunstungsoberfläche des Sees zu groß. Man hatte ihn mit Rücksicht auf die Reste des antiken berühmten Staudammes aus altsabäischer Zeit zwei- einhalb Kilometer Wadi-aufwärts und damit höher Abb. 48 Die “Südschleuse” des weltberühmten altsabäischen Staudammes von Marib ist ein Überlaufbau- werk, bei dem der oberste Teil des gestauten Wassers durch Heben eines Schleusentores gezielt ins Bewässerungssystem abgelassen werden konnte. Im Hintergrund ragen Teile der “Nordschleuse” auf. Dazwischen querte einst der Damm von Marib das Tal. Wenige Reste des Dammes und etwas vom Geschiebe des alten Staubeckens haben sich bis heute bei der “Nordschleuse“ erhalten.
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Jemen Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
Titel
Jemen
Untertitel
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
Autor
Hasso Hohmann
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-670-3
Abmessungen
20.0 x 27.0 cm
Seiten
308
Schlagwörter
Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
Kategorie
Geographie, Land und Leute

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkungen 7
    1. Reisemotive 9
    2. Reiseplanung 12
  2. Einige Tage Ägypten 17
    1. Sakkara 18
    2. Memphis 19
    3. Gizeh 20
    4. Kairo 21
    5. Ägyptisches Nationalmuseum 24
    6. Altstadt von Kairo 25
  3. Reise durch den Jemen 29
    1. Altstadt von Sanaa 33
    2. Kleidung von Männern und Frauen 42
    3. Die leichte Droge Kat 56
    4. Marib 60
    5. Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
    6. Säulen und ihre Kapitelle 74
    7. Flug ins Wadi Hadramaut 78
    8. Wasserhäuser 84
    9. Tarim 86
    10. Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
    11. Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
    12. Mausoleum in Al Ghurfa 107
    13. Schibam 108
    14. Seiyun 124
    15. Auskragungen und Vorspanneffekte 133
    16. Hureida 139
    17. Hadjarein 142
    18. Chrecher 142
    19. Sif 144
    20. Bienenhaltung in Amphoren 152
    21. Al Mukalla 157
    22. Fahrt nach Aden 165
    23. Aden 168
    24. Taiz 175
    25. Saada 195
    26. Schahara 202
    27. Fahrt nach Sanaa 209
    28. Amran 209
    29. Thulla 213
    30. Kaukaban 218
    31. Kuchlan 224
    32. Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
    33. Hodeida 233
    34. Zabid 236
    35. Hadjara 242
    36. Rauda 249
    37. Baynun 254
    38. Zurück entlang des Roten Meeres 268
  4. Siedlungsformen 273
    1. Schibam 273
    2. Hadschara 273
    3. Hadscharain 274
    4. Schahara 274
    5. Al Qurazihah, Afrikanischer Kral im Jemen 275
    6. Aden 276
  5. Bauformen 277
    1. Adobe-Lehmhochhäuser 277
    2. Saada-Lehmbauweise 278
    3. Schaabwa-Riegelwände 278
    4. Steinbauten 284
    5. Vorkrageffekte bei Lehmbauten 284
    6. Rundtürme mit aufgebauten Kleinpalästen 285
  6. Architekturdetails 287
    1. Kuppeln 287
    2. Gurtbögen 287
    3. Säulen, Pfeiler und ihre Kapitelle 288
    4. Verschachtelungen 288
  7. Apendix
    1. Bibliographie 292
    2. Abbildungsnachweis 294
    3. Anmerkung zu Ortsnamen 295
    4. Glossar 296
    5. Zu den Reisenden 302
    6. Dank des Autors 303
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