Seite - 67 - in Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften

REISE DURCH DEN JEMEN 67 Funktion sie hatten, scheint nicht ganz geklärt. Sie stehen eigentlich schon außerhalb der Cella des Tempels und könnten das Dach einer Art Vorhalle getragen haben, die aber hier wohl zu keinem Ein- gang führte. Durch sie wurde der Tempel vielleicht nach außen optisch signalisiert. Auf dem horizontalen oberen Abschluss dieser acht Steinpfeiler sind kleine rektanguläre Steinzapfen erkennbar, auf denen demnach steinerne Quer- balken fixiert werden konnten. Da alle acht Pfeiler in diesem Detail unbeschädigt sind und auch ihre Steinzapfen oben völlig intakt aussehen, könnte der Tempel auch ein Dach mit einer Holzkonstruktion gehabt haben, bei der die Hauptbalken auf den Zapfen der Pfeiler vor dem Verrutschen gesichert wurden. Wenn es sich um eine Steinkonstruktion gehandelt hätte, wie in manchen anderen Fällen, Mausoleum, das etwa gegenüber vom Eingang in den ovalen Hof unmittelbar an die Hofmauer außen angebaut wurde, aber nicht über den Hof, sondern nur von außen erreicht werden konnte. Der große Tempel bestand aus einer kleinen Vor- halle und dem Heiligtum. Vom ovalen Hof kom- mend musste man zunächst ein Tor passieren, um in die kleine Vorhalle des Tempels zu gelangen. Diese war von zum Hof hin offenen Räumen um- geben, die man also vom Hof aus zwischen den Pfeilern erreichen konnte. Auf der dem Eingang gegenüberliegenden Seite dieses kleinen Tempel- hofes musste man ein weiteres Tor passieren, um zum eigentlichen Sakralbau zu gelangen. In der Achse des Tempels fallen die acht hohen mono- lithischen Steinpfeiler vor Kopf ganz im Nordosten auf. Sie gehören zweifellos zum Tempel. Welche Abb. 57 Ein weiterer Altar in Form eines Tempelmodells aus dem Areal des “Mondtempels” in Marib. Abb. 58 Die acht Pfeiler des Portikus vom Awam in Marib zeigen keine Kapitelle. Der Tempel wird auch Tempel der Mahram Bilqîs genannt.