Seite - 111 - in Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
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REISE DURCH DEN JEMEN
111 dieser Regel ausgenommen sind nur die mit der isla-
mischen Religion verbundenen Bauten, wie Minaret-
te und auch viele der Moscheen und Grabbauten für
bedeutende Geistliche. Sie verfügen über Gewölbe.
Insbesondere die vielen kleineren Gebetsräume und
Erinnerungsbauten für herausragende geistliche und
auch weltliche Persönlichkeiten haben bis auf verein-
zelte Ausnahmen Gewölbe. Eine weitere Ausnahme
bilden die Wasserhäuser. Diese “Siquaya” genann-
ten Bauten und auch viele Zisternen bedienen sich
oft des Schusssteinbogens oder einer Kuppel im
Deckenbereich. Die Wasserhäuser dienen eigent-
lich einem profanen Zweck. Vielleicht wurde aber
auch diese für den Wanderer sehr soziale Einrich-
tung erst mit der Einführung des Islam, also über die
Religion, in den Jemen gebracht und das viel weiter
im Norden heimische Schlusssteingewölbe gleich
mitgeliefert.
Wadi Hadramaut errichtet. Hier sollte offenbar auf
möglichst engem Raum eine möglichst große Bewoh-
nerzahl in einer ummauerten Stadt möglichst sicher
wohnen können. Also baute man die Häuser dicht
aneinandergedrängt und in die Höhe. Sie dürfen
aber auch nicht zu hoch werden. Sonst werden die
vertikalen Wege innerhalb der Häuser zu lang und
beschwerlich. Die Höhe hat wohl im Jemen bei den
kargen Böden auch damit zu tun, dass man möglichst
wenig Grundfläche verbauen will, die man landwirt-
schaftlich nutzen könnte. Verfolgte man diesen Ge-
danken weiter, müsste ganz Kairo vom fruchtbaren
Tal auf die seitlichen, deutlich höher gelegenen tro-
ckenen Wüstenflächen verlegt werden.
Beim Betrachten der Dächer der Hochhäuser von
Schibam fiel mir auf, dass im Gegensatz beispiels-
weise zu Persien fast alle Bauten Flachdächer haben.
Gewölbe sind im Jemen offenbar nicht heimisch. Von
Folgende Doppelseite:
Abb. 113
Wie eine riesige Wand mit leichten Vor- und Rücksprüngen stehen die
Lehmhochhäuser von Schibam im Wadi Hadramaut.
Jemen
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Titel
- Jemen
- Untertitel
- Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Autor
- Hasso Hohmann
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-670-3
- Abmessungen
- 20.0 x 27.0 cm
- Seiten
- 308
- Schlagwörter
- Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 7
- Einige Tage Ägypten 17
- Reise durch den Jemen 29
- Altstadt von Sanaa 33
- Kleidung von Männern und Frauen 42
- Die leichte Droge Kat 56
- Marib 60
- Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
- Säulen und ihre Kapitelle 74
- Flug ins Wadi Hadramaut 78
- Wasserhäuser 84
- Tarim 86
- Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
- Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
- Mausoleum in Al Ghurfa 107
- Schibam 108
- Seiyun 124
- Auskragungen und Vorspanneffekte 133
- Hureida 139
- Hadjarein 142
- Chrecher 142
- Sif 144
- Bienenhaltung in Amphoren 152
- Al Mukalla 157
- Fahrt nach Aden 165
- Aden 168
- Taiz 175
- Saada 195
- Schahara 202
- Fahrt nach Sanaa 209
- Amran 209
- Thulla 213
- Kaukaban 218
- Kuchlan 224
- Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
- Hodeida 233
- Zabid 236
- Hadjara 242
- Rauda 249
- Baynun 254
- Zurück entlang des Roten Meeres 268
- Siedlungsformen 273
- Bauformen 277
- Architekturdetails 287
- Apendix