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Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
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REISEBERICHT 126 und breiten Barrieren angelegt worden waren. Der Blick von oben auf die Dächer von Seiyun war faszinierend. Viele der Bauten und damit auch ihre Dächer haben eine vom rechtwinkligen System abwei- chende Grundrissform. Die Dachflächen und Dachrän- der sind regelrecht modelliert, wie es nur in Lehm mög- lich ist. All dies dient dem Schutz vor dem Eindringen von Feuchtigkeit in die Bausubstanz und der Beherr- schung von Regenwasser und seiner Ableitung in die Mitte des Straßenraumes. Manche Bauten wirken wie große interessante Skulpturen. In den Flachdächern erkennt man erst manche freie Bauform mit unregel- mäßigem Grundriss, die im Straßenraum geometrisiert wirkte. Die erhöhten Dachränder, die leicht zu den Abläufen hin geneigten Dachflächen und die Dachab- läufe selbst, die manchmal sehr komplex geformt sein können und oben abgedeckte Ablaufkonstruktionen darstellen, üben auf den kulturell interessierten Europä- er einen besonderen Reiz mit den ungewohnten und fremdartigen Architekturformen aus. Auch in Seiyun sahen wir wieder den Minarett-Typus mit rundem, sich konisch nach oben verjüngendem Jedenfalls war das Halten von Tauben unter der ve- nezianischen Herrschaft zwischen 1207 und 1715 ausschließlich der Feudalherrschaft vorbehalten und darüber hinaus verboten. Das änderte sich erst mit den Osmanen (Hohmann 2012:117). In den Gassen der Altstadt von Seiyun winkten uns oft Kinder aus ihren Häusern zu, wenn wir die Fassaden ihrer Wohnbauten fotografierten. Das zeigte uns, dass wir ständig unter Beobachtung standen. Die Fenster sind auch hier meist, wie auch in Schibam und Tarim, mit zwei oben gerundeten Männerjochfenstern neben- einander und fallweise auch mit einem zusätzlichen vergitterten Frauenfenster mittig etwas unterhalb aus- gestattet. Um auch hier einen besseren Blick auf die Altstadt zu gewinnen, kletterten wir auf den felsigen Hang hinter der Stadt hinauf. Auf dem Weg hinauf beobachteten wir, dass viele der Häuser auf der Berg- seite mit Säcken gesichert waren, die mit Steinen ge- füllt waren. Diese Steinsäcke könnten gegen fallweise auftretendes Regenwasser als Erosionsschutz gedacht gewesen sein. Es könnte aber auch die Gefahr von Felsstürzen besonders während solcher Regenfälle be- standen haben, gegen die diese zum Teil sehr hohen Abb. 129 Mausoleum auf einem Friedhof von Seiyun.
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Jemen Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
Titel
Jemen
Untertitel
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
Autor
Hasso Hohmann
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-670-3
Abmessungen
20.0 x 27.0 cm
Seiten
308
Schlagwörter
Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
Kategorie
Geographie, Land und Leute

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkungen 7
    1. Reisemotive 9
    2. Reiseplanung 12
  2. Einige Tage Ägypten 17
    1. Sakkara 18
    2. Memphis 19
    3. Gizeh 20
    4. Kairo 21
    5. Ägyptisches Nationalmuseum 24
    6. Altstadt von Kairo 25
  3. Reise durch den Jemen 29
    1. Altstadt von Sanaa 33
    2. Kleidung von Männern und Frauen 42
    3. Die leichte Droge Kat 56
    4. Marib 60
    5. Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
    6. Säulen und ihre Kapitelle 74
    7. Flug ins Wadi Hadramaut 78
    8. Wasserhäuser 84
    9. Tarim 86
    10. Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
    11. Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
    12. Mausoleum in Al Ghurfa 107
    13. Schibam 108
    14. Seiyun 124
    15. Auskragungen und Vorspanneffekte 133
    16. Hureida 139
    17. Hadjarein 142
    18. Chrecher 142
    19. Sif 144
    20. Bienenhaltung in Amphoren 152
    21. Al Mukalla 157
    22. Fahrt nach Aden 165
    23. Aden 168
    24. Taiz 175
    25. Saada 195
    26. Schahara 202
    27. Fahrt nach Sanaa 209
    28. Amran 209
    29. Thulla 213
    30. Kaukaban 218
    31. Kuchlan 224
    32. Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
    33. Hodeida 233
    34. Zabid 236
    35. Hadjara 242
    36. Rauda 249
    37. Baynun 254
    38. Zurück entlang des Roten Meeres 268
  4. Siedlungsformen 273
    1. Schibam 273
    2. Hadschara 273
    3. Hadscharain 274
    4. Schahara 274
    5. Al Qurazihah, Afrikanischer Kral im Jemen 275
    6. Aden 276
  5. Bauformen 277
    1. Adobe-Lehmhochhäuser 277
    2. Saada-Lehmbauweise 278
    3. Schaabwa-Riegelwände 278
    4. Steinbauten 284
    5. Vorkrageffekte bei Lehmbauten 284
    6. Rundtürme mit aufgebauten Kleinpalästen 285
  6. Architekturdetails 287
    1. Kuppeln 287
    2. Gurtbögen 287
    3. Säulen, Pfeiler und ihre Kapitelle 288
    4. Verschachtelungen 288
  7. Apendix
    1. Bibliographie 292
    2. Abbildungsnachweis 294
    3. Anmerkung zu Ortsnamen 295
    4. Glossar 296
    5. Zu den Reisenden 302
    6. Dank des Autors 303
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