Seite - 191 - in Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
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REISE DURCH DEN JEMEN
191 Bewohner des Felsens relativ lange Feinden wider-
stehen. Später wurde noch ein weiterer Brunnen ver-
tikal durch den Felsen geschlagen. Der Imam-Palast
wurde von 1904 bis 1948 bewohnt. Heute ist er ein
beliebtes Touristenziel und wird als Museum in Stand
gehalten, das mitunter auch zu Repräsentationszwe-
cken genutzt wird.
Es war ein eigenartiges Gefühl, als wir alleine mit dem
riesigen schweren Schlüssel zum Palast hinaufstiegen,
dann den Schlüssel im Türschloss drehten und die Tür
sich tatsächlich damit öffnen ließ. Für einen Moment
gehörte der Palast uns. Der Palast hat eine prächti-
ge Ausgestaltung. So sind die Oberlichtgitter mit sehr
schönen, farbenprächtigen Gläsern auf der Innenseite
ausgestattet. Auch hier sind wieder die Gitter außen
nicht gleichgeformt wie die inneren. Durch die zwei
Fensterebenen wird auch eine gewisse Isolierung ge-
zur sehr bekannten ehemaligen Sommerresidenz des
Imam Jachjah. Der Imam-Palast steht auf einem senk-
recht aufragenden Felsen im Wadi. Manche Partien
dieses Felsens, auf dem die kühne Konstruktion er-
richtet wurde, sind sogar überhängend. Wir orga-
nisierten uns den Schlüssel zum Palast, der uns zu
treuen Händen übergeben wurde. Danach stiegen
wir hinauf auf den Felsen. Unterhalb des Palastes
sieht man viele von den prähistorischen Bewohnern
des Tales in den Felsen gehauene Öffnungen, Kam-
mern und enge Treppen, die schon in sehr früher Zeit
genutzt wurden. Zu dieser Zeit soll auch schon ein
erster Brunnen durch den Felsen senkrecht hinunter
zum Grundwasserspiegel des Tales getrieben wor-
den sein, der dann vom Imam sekundär genutzt
wurde. Dieser Brunnen machte die frühen Bewohner
und später auch den Imam bei Belagerungen von
Wasser aus dem Tal unabhängig. So konnten die
Abb. 210
Rundturm mit einem Natur-
steinfundament und einem
Schaft aus Lehm im Wadi
Dhar. Auch dieser trägt
einen kleinen aufgebau-
ten Palast aus gebrannten
Ziegeln.
Abb. 211
Verschleierte Frauen in einem
Geschäft im Wadi Dhar.
Abb. 212
Dieser Mann aus dem Wadi
Dhar wartete auf den Bus nach
Sanaa.
Jemen
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Titel
- Jemen
- Untertitel
- Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Autor
- Hasso Hohmann
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-670-3
- Abmessungen
- 20.0 x 27.0 cm
- Seiten
- 308
- Schlagwörter
- Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 7
- Einige Tage Ägypten 17
- Reise durch den Jemen 29
- Altstadt von Sanaa 33
- Kleidung von Männern und Frauen 42
- Die leichte Droge Kat 56
- Marib 60
- Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
- Säulen und ihre Kapitelle 74
- Flug ins Wadi Hadramaut 78
- Wasserhäuser 84
- Tarim 86
- Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
- Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
- Mausoleum in Al Ghurfa 107
- Schibam 108
- Seiyun 124
- Auskragungen und Vorspanneffekte 133
- Hureida 139
- Hadjarein 142
- Chrecher 142
- Sif 144
- Bienenhaltung in Amphoren 152
- Al Mukalla 157
- Fahrt nach Aden 165
- Aden 168
- Taiz 175
- Saada 195
- Schahara 202
- Fahrt nach Sanaa 209
- Amran 209
- Thulla 213
- Kaukaban 218
- Kuchlan 224
- Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
- Hodeida 233
- Zabid 236
- Hadjara 242
- Rauda 249
- Baynun 254
- Zurück entlang des Roten Meeres 268
- Siedlungsformen 273
- Bauformen 277
- Architekturdetails 287
- Apendix