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Geographie, Land und Leute
Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
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REISEBERICHT 204 der Menschen, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Stadt geriet angeblich nur einmal Anfang des 17. Jh. unter die Fremdherrschaft der Osmanen. Von hier aus ging es weiter hinauf. Am Ende gab es überhaupt keinen eigentlichen Weg mehr. Wir gingen über einen fast völlig blanken, vegetations- freien, konvex geformten glatten Felsrücken hinauf zu einigen Häusern, die wie auf der Spitze eines runden Globus standen und erst langsam in Sicht kamen. Hier oben war es wieder etwas heller als unten in der Schlucht. Auch hier schrieen die Kinder “galam” und umringten uns. Einige Frauen sagten “funduk” und wiesen uns den Weg. Als Adele fragte, ob man nicht auch hier übernach- ten könne, waren sie eher ablehnend und deuteten nochmals in die gewiesene Richtung. Als wir aber wieder hinunter statt hinaufgehen mussten, zwei- felten wir nochmals an der Richtigkeit des Weges. Hatten wir die Angaben missverstanden? Aber dann sahen wir schon die nächste Schlucht und bald auch die berühmte Brücke von Schahara. Wir gingen über viele Stufen im Zickzack, manchmal unter über- hängendem Fels weit hinunter, durch ein Tor vor der Brücke und über die Brücke selbst auf die Seite von Schahara. Zu beiden Seiten steigen hier die Felsen fast senkrecht auf. Dann kam das Ende der Schlucht in Sicht. Von Weitem schienen wir gegen eine senkrechte Wand zu laufen. Erst als wir näherkamen, stellte sich die Wand als ein mehrgeschoßiges Torbauwerk aus Stein heraus, ein Wehrbau mit Schießscharten in den Obergescho- ßen, der die gesamte Breite der Schlucht blockiert und in den wir eintreten und über Treppen auf ein höheres Niveau hinaufsteigen mussten. Er wurde offenbar nicht mehr genutzt, weil die neue Straße inzwischen einen bequemeren Zugang zur Stadt bot. Das Dach des Ge- bäudes war bereits großteils eingestürzt. Ursprünglich müssen hier Wächter gelebt und das Tor kontrolliert und verteidigt haben. Auf einen in das Gebäude inte- grierten hohen Felsen führt eine enge Stiege zu einem seitlichen Beobachtungsplatz, der offensichtlich früher zur Verteidigung verwendet werden konnte. Das war also die Wehranlage von Schahara! Wohl nie hatte ich eine so kurze und zugleich so ef- fektive Wehranlage für eine ganze Stadt bestehend aus mehreren kleineren und größeren Siedlungszent- ren gesehen. Schahara ist selten erobert worden. Die Engländer haben angeblich die Stadt nur aus der Luft angegriffen. 1962 wurde sie durch die eigene jemenitische Luftwaffe bombardiert und dabei nach- haltig beschädigt. Nach Schahara flohen immer wie- Abb. 225 In der Langzeitaufnahme der berühmten Brücke nach Scha- hara bei fast völliger Finsternis erkennt man gut die tiefer lie- genden Reste von mindestens zwei Vorgängerbrücken, die auch bereits die Schlucht über- spannt hatten. Abb. 226 Die bei Tag aufgenommene Brücke von Schahara. Man er- kennt gut das absperrbare Tor auf der Brücke, eine weitere Sicherung der Stadt.
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Jemen Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
Titel
Jemen
Untertitel
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
Autor
Hasso Hohmann
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-670-3
Abmessungen
20.0 x 27.0 cm
Seiten
308
Schlagwörter
Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
Kategorie
Geographie, Land und Leute

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkungen 7
    1. Reisemotive 9
    2. Reiseplanung 12
  2. Einige Tage Ägypten 17
    1. Sakkara 18
    2. Memphis 19
    3. Gizeh 20
    4. Kairo 21
    5. Ägyptisches Nationalmuseum 24
    6. Altstadt von Kairo 25
  3. Reise durch den Jemen 29
    1. Altstadt von Sanaa 33
    2. Kleidung von Männern und Frauen 42
    3. Die leichte Droge Kat 56
    4. Marib 60
    5. Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
    6. Säulen und ihre Kapitelle 74
    7. Flug ins Wadi Hadramaut 78
    8. Wasserhäuser 84
    9. Tarim 86
    10. Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
    11. Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
    12. Mausoleum in Al Ghurfa 107
    13. Schibam 108
    14. Seiyun 124
    15. Auskragungen und Vorspanneffekte 133
    16. Hureida 139
    17. Hadjarein 142
    18. Chrecher 142
    19. Sif 144
    20. Bienenhaltung in Amphoren 152
    21. Al Mukalla 157
    22. Fahrt nach Aden 165
    23. Aden 168
    24. Taiz 175
    25. Saada 195
    26. Schahara 202
    27. Fahrt nach Sanaa 209
    28. Amran 209
    29. Thulla 213
    30. Kaukaban 218
    31. Kuchlan 224
    32. Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
    33. Hodeida 233
    34. Zabid 236
    35. Hadjara 242
    36. Rauda 249
    37. Baynun 254
    38. Zurück entlang des Roten Meeres 268
  4. Siedlungsformen 273
    1. Schibam 273
    2. Hadschara 273
    3. Hadscharain 274
    4. Schahara 274
    5. Al Qurazihah, Afrikanischer Kral im Jemen 275
    6. Aden 276
  5. Bauformen 277
    1. Adobe-Lehmhochhäuser 277
    2. Saada-Lehmbauweise 278
    3. Schaabwa-Riegelwände 278
    4. Steinbauten 284
    5. Vorkrageffekte bei Lehmbauten 284
    6. Rundtürme mit aufgebauten Kleinpalästen 285
  6. Architekturdetails 287
    1. Kuppeln 287
    2. Gurtbögen 287
    3. Säulen, Pfeiler und ihre Kapitelle 288
    4. Verschachtelungen 288
  7. Apendix
    1. Bibliographie 292
    2. Abbildungsnachweis 294
    3. Anmerkung zu Ortsnamen 295
    4. Glossar 296
    5. Zu den Reisenden 302
    6. Dank des Autors 303
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