Seite - 212 - in Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
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REISEBERICHT
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tantin an die Technische Universität nach Graz, um
hier ihr Doktoratsstudium zu absolvieren. Bis in die
jüngste Zeit gibt es dadurch gute Kontakte zu meh-
reren palästinensischen Universitäten im Westjordan-
land, das immer noch von Israel besetzt ist.
Mittwoch, den 8.1. in der Früh standen wir etwas
später auf, frühstückten und waren erst um 9.15 Uhr
im Sammeltaxi, um für 200 Real nach Thulla ge-
fahren zu werden. Wir fuhren zusammen mit einem
Herrn namens Mustafa, der zum Krankenhaus nach
Thulla musste. Rechts der Straße sahen wir einen ty-
pischen Schildvulkan, an dessen Flanke sich der Ort
Managap hinauf entwickelt hatte. Bald passierten wir
Wola Hamda, einen sehr schönen Ort. In der Um-
gebung sah ich zwei unterschiedliche Arten von Bau-
werken, möglicherweise Wirtschaftsgebäude, die
konstruktiv eine große Ähnlichkeit mit vielen Bauten
im Süden Jordaniens haben. Hier war offensichtlich
der osmanische Einfluss konstruktiv sehr nachhaltig.
Die kleinere Art besteht aus schlichten Steinbauten
über fast quadratischem Grundriss. Bei ihnen reichen
in knappen Abständen als konstruktive Scheiben
“Tausend und einer Nacht” aussahen, für die Zukunft
eine Überlebenschance zu geben. Es entstand die
Idee, ein Projekt zur Rettung der Hochhäuser von
Schibam im Wadi Hadramaut zu entwerfen. Der De-
legation gehörten Fritz Edlinger von der Society of
Austrian Arab Relations, der SAAR, an. Er ist der Bru-
der des damaligen Finanzministers Günther Edlinger.
Außerdem waren Günther Stachel vom Außenamt,
Jarallah Omar, Mohamed Aladhi und andere mit da-
bei. Heide Schmidt, die auch angekündigt worden
war, hatte sich entschuldigen lassen. Wir gingen erst
nach Mitternacht auseinander.
Aus dieser Begegnung entwickelte sich später ein
Hilfsprojekt – nicht für Schibam im Jemen, jedoch für
Palästina. 1997 erarbeitete ich zusammen mit Grigor
Doytchinov vom Institut für Städtebau an der Techni-
schen Universität Graz die erste Studie für einen ge-
planten Masterplan für das historische Zentrum von
Nablus in Palästina und 1999 wurde daraus das
Nablus-Projekt, das 2002 abgeschlossen und des-
sen Ergebnis 2004 endgültig in Nablus überreicht
werden konnte. Im Anschluss an das Projekt kamen
aus Palästina mehrere Dissertanten und eine Disser-
Abb. 234
Eine kleine Stadt nördlich von Sanaa.
Jemen
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Titel
- Jemen
- Untertitel
- Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Autor
- Hasso Hohmann
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-670-3
- Abmessungen
- 20.0 x 27.0 cm
- Seiten
- 308
- Schlagwörter
- Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 7
- Einige Tage Ägypten 17
- Reise durch den Jemen 29
- Altstadt von Sanaa 33
- Kleidung von Männern und Frauen 42
- Die leichte Droge Kat 56
- Marib 60
- Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
- Säulen und ihre Kapitelle 74
- Flug ins Wadi Hadramaut 78
- Wasserhäuser 84
- Tarim 86
- Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
- Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
- Mausoleum in Al Ghurfa 107
- Schibam 108
- Seiyun 124
- Auskragungen und Vorspanneffekte 133
- Hureida 139
- Hadjarein 142
- Chrecher 142
- Sif 144
- Bienenhaltung in Amphoren 152
- Al Mukalla 157
- Fahrt nach Aden 165
- Aden 168
- Taiz 175
- Saada 195
- Schahara 202
- Fahrt nach Sanaa 209
- Amran 209
- Thulla 213
- Kaukaban 218
- Kuchlan 224
- Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
- Hodeida 233
- Zabid 236
- Hadjara 242
- Rauda 249
- Baynun 254
- Zurück entlang des Roten Meeres 268
- Siedlungsformen 273
- Bauformen 277
- Architekturdetails 287
- Apendix