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Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
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REISE DURCH DEN JEMEN 237 schee verfügt ebenfalls über ein Minarett, das an der Spitze gestuft abschließt. Bei den gestuften Gewöl- beabschlüssen bei den Minaretten in Zabid dürfte es sich um ein Charakteristikum der sakralen Architektur dieser Region handeln. Auch in der Umgebung von Zabid sah ich weitere ähnlich abgestuft abschließen- de Minarette. Die Stadt hatte früher eine der bekanntesten Univer- sitäten des arabischen Raumes. 819 n. Chr. wurde sie bereits gegründet. 1992 hatte sie wieder eine wachsende Hörerschaft. Das wuchtige Hauptgebäu- de der Universität verfügt über zahlreiche unterschied- liche Transennen in den Oberlichten. Neonleuchten schräg über sehr schönen Stuckreliefs montiert zeigen aber eine Abnahme in der Wertschätzung der tra- ditionellen Kultur. Neue westliche Importe scheinen Althergebrachtes zu verdrängen. Dennoch ist allein nem kleinen Gewölbe, das als Vorkraggewölbe aus- gebildet sein dürfte – dies ließen 1992 die gestuften Rücksprünge außen jedenfalls vermuten. Inzwischen wurde es allerdings mit einem glatten Rundkuppel- abschluss ausgestattet. Auch das Minarett der Al-Asha’ir-Moschee, der gro- ßen Moschee von Zabid, verfügt oben bei der Kup- pel über einen phantasievollen, gestuften Abschluss. Sie stammt im Kern aus dem frühen 7. Jh. Die meisten Ergänzungen datieren aber in das 15. Jh. Interessant und reizvoll sieht das feine Netz aus Rillen auf dem achteckigen Schaft eines weiteren kleineren Mina- retts der großen Moschee aus. Dieses hat keinen vor- tretenden Umgang, sondern nur acht Ausgänge aus dem hier enger werdenden Schaft. Auch bei diesem gestuften oberen Gewölbeabschluss könnte es sich um ein Kraggewölbe handeln. Die Iskanderiyah Mo- Abb. 262 Die Mauern des Gebäudes wurden von zwei Riegelwand- konstruktionen gehalten, von einer inneren und einer äuße- ren. Diese waren mit Querhöl- zern durch die Mauer mitein- ander auf Zug verbunden. Abb. 263 Diese Konstruktion einer doppelten Riegelwand mit Verbindungsstegen quer durch die Wand wurde im Bauwerk K bei Mashgha im Wadi Idim des Wadistystems Hadramaut von Archäologen gefunden. Die Konstruktion besteht aus “Ilb“ oder “Jujube“-Holz und datiert ins 2. bis 4. Jh. n. Chr. Diese Zeichnung wurde nach einer Zeichnung von Jacques Seigne angefertigt (Seigne 1980:pl.8). Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Arbeit von Seigne über die Konstruktionsweise des Pa- lastes von Schaabwa (Seigne 1992:134-143, fig. 12b). Die Konstruktion zeigt eine starke Ähnlichkeit mit jener in Hodei- da und ist wenigstens knappe 2000 Jahre alt.
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Jemen Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
Titel
Jemen
Untertitel
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
Autor
Hasso Hohmann
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-670-3
Abmessungen
20.0 x 27.0 cm
Seiten
308
Schlagwörter
Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
Kategorie
Geographie, Land und Leute

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkungen 7
    1. Reisemotive 9
    2. Reiseplanung 12
  2. Einige Tage Ägypten 17
    1. Sakkara 18
    2. Memphis 19
    3. Gizeh 20
    4. Kairo 21
    5. Ägyptisches Nationalmuseum 24
    6. Altstadt von Kairo 25
  3. Reise durch den Jemen 29
    1. Altstadt von Sanaa 33
    2. Kleidung von Männern und Frauen 42
    3. Die leichte Droge Kat 56
    4. Marib 60
    5. Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
    6. Säulen und ihre Kapitelle 74
    7. Flug ins Wadi Hadramaut 78
    8. Wasserhäuser 84
    9. Tarim 86
    10. Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
    11. Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
    12. Mausoleum in Al Ghurfa 107
    13. Schibam 108
    14. Seiyun 124
    15. Auskragungen und Vorspanneffekte 133
    16. Hureida 139
    17. Hadjarein 142
    18. Chrecher 142
    19. Sif 144
    20. Bienenhaltung in Amphoren 152
    21. Al Mukalla 157
    22. Fahrt nach Aden 165
    23. Aden 168
    24. Taiz 175
    25. Saada 195
    26. Schahara 202
    27. Fahrt nach Sanaa 209
    28. Amran 209
    29. Thulla 213
    30. Kaukaban 218
    31. Kuchlan 224
    32. Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
    33. Hodeida 233
    34. Zabid 236
    35. Hadjara 242
    36. Rauda 249
    37. Baynun 254
    38. Zurück entlang des Roten Meeres 268
  4. Siedlungsformen 273
    1. Schibam 273
    2. Hadschara 273
    3. Hadscharain 274
    4. Schahara 274
    5. Al Qurazihah, Afrikanischer Kral im Jemen 275
    6. Aden 276
  5. Bauformen 277
    1. Adobe-Lehmhochhäuser 277
    2. Saada-Lehmbauweise 278
    3. Schaabwa-Riegelwände 278
    4. Steinbauten 284
    5. Vorkrageffekte bei Lehmbauten 284
    6. Rundtürme mit aufgebauten Kleinpalästen 285
  6. Architekturdetails 287
    1. Kuppeln 287
    2. Gurtbögen 287
    3. Säulen, Pfeiler und ihre Kapitelle 288
    4. Verschachtelungen 288
  7. Apendix
    1. Bibliographie 292
    2. Abbildungsnachweis 294
    3. Anmerkung zu Ortsnamen 295
    4. Glossar 296
    5. Zu den Reisenden 302
    6. Dank des Autors 303
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