Seite - 239 - in Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften

REISE DURCH DEN JEMEN 239 Problem. Hier stieg das Straßenniveau schneller, als irgendwo sonst in der Stadt. Manche Bauten waren bereits einen Meter und mehr eingegraben. Wenn die Eingänge nach Sandstürmen in den für sie errich- teten Mauerringen davor nicht mehr geöffnet werden konnten, mauerte man sie oft einfach endgültig zu, ob- wohl sie über unglaublich schön ornamentierte Türen und Fassaden verfügen. In etlichen Fällen wurde dann überhaupt das Erdgeschoß auch innen mit Schutt an- gefüllt und das Obergeschoß erreichte man von au- ßen über einige Stufen nach oben, wohin dann der neue Eingang verlegt wurde. Oft verschwand dabei der aufwendige Dekor an der Fassade des ehema- Das Grundkonzept des Marktes erinnerte mich an eine griechische Agora. Es waren immer zwei Räume hintereinander; vorne ein sich zur Straße öffnender Verkaufsraum und dahinter ein durch eine mittige Tür erreichbarer zweiter Raum, der als Lager und Werk- statt genutzt wurde. Hier im Bazar gab es kleine Schmieden, Bäckereien mit gutem Fladenbrot und Restaurants in einsturzgefährdeten, oft lebensgefähr- lichen Bauruinen. Auch hier wurde der Abfall nicht weggeräumt. Zu- sammen mit dem fast stetig anwehenden Sand aus der Tihama-Wüste wurde der Müll zu einem echten Abb. 265 Aus gebrannten Ziegeln errichtetes Privathaus in Zabid mit Flechtmotiven aus Afrika. Abb. 266 Grundriss einer Geschäftszeile in Zabid. Die Geschäfte haben vorne einen halboffenen Vor- raum und hinten einen geschlos- senen Hauptraum, der mitunter auch als Werkstatt dient. Die Grundrisszeile ähnelt stark den schon in altgriechischen Märkten verwendeten Grundrissen.