Seite - 247 - in Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften

REISE DURCH DEN JEMEN 247 Vergangenheit, in eine andere Zeit hinabgestiegen zu sein. Dann verließ ich die Stadt durch das einzige Tor und besuchte auch die dem Meer zugewandte Seite der Stadt mit ihrem dichten Kakteengürtel und genoss den Blick über die vielen fruchtbaren Feld- terrassen hinab zu den anbrandenden Wolken über dem westlichen Abbruch zum Roten Meer. Auf dem Fußweg zurück nach Manacha fiel mir eine kleine Straßenbrücke auf, die mit langen Krag- steinen in der Art einer Scheingewölbekonstruktion ausgeführt ist. Ich brauchte für die Strecke deutlich weniger als eine Stunde. Im bereits wartenden Sam- meltaxi saß schon eine junge Frau mit dem Namen Michaela Wünsche aus Berlin, die als Hebamme in Manacha im Hospital für die Region Manacha und Hadjara arbeitete. Sie erzählte von ihren Erfah- rungen mit Frauen im Jemen, auch im Speziellen bei der Geburtshilfe. Es gibt immer noch viele Vorbehalte hinsichtlich der empfohlenen Voruntersuchungen bei Abb. 275 Grundriss des einzigen Tores durch die Wehr- anlage der Stadt Hadschara. Die Pfeile bei den Stufen zeigen jeweils nach oben. Die Grund- rissform garantiert, dass man nicht von außen durch das Tor in die Stadt sehen kann. 1. Aufgang zum Tor von außen 2. Erstes Tor ist nicht mehr vorhanden. 3. Zweites Tor kann nicht mehr voll geöffnet werden, da eine vorgelegte Stufe im Weg liegt. 4. Drittes Tor ist das einzige, das noch genutzt wird. 5. Die gebogenen Stufen lassen Platz für das dritte Tor. 6. Der gewachsene Fels und die Randverbau- ung mit Zwischenmauern bilden die Wehr- anlage von Hadschara. Abb. 274 Die zum Teil auf einzelne Steine aufgetragene, meist aber die mauerwerksfugen ignorierende Bemalungen in Weiß, Türkis und Hellbeige vor allem bei den Ziegeln oben geben dieser Archi- tektur einen eigenen Reiz.