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Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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Eine weitere – für die Studie zentrale – Sammlung befindet sich natürlich in der ÖGL, in der in Bezug auf die Institution selbst (vgl. Kapitel 3) sowie hin- sichtlich Kraus’ Partizipation am „kulturellen Kalten Krieg“ nach relevanten Materialien recherchiert wurde (vgl. Kapitel. 6). Zudem konnten Quellen gesam- melt werden, die vor allem Kraus’ „Tagesgeschäft“ in den 1980er Jahren betref- fen sowie Unterlagen zu den zahlreichen von der ÖGL veranstalteten Symposi- en. Darüber hinaus wurden noch Materialien aus dem Nachlass Heimrad Bäckers („Rampe“-Redaktionsarchiv), dem Archiv der Grazer Autorenversammlung sowie dem Nachlass Jakov Linds herangezogen. Keinen Erfolg brachte die Recherche nach Dokumenten, die Kraus’ Arbeit für die „Kulturkontaktstelle“ im österreichischen Außenministerium betreffen. Die Nachfrage beim zuständigen Archivar des Außenministeriums Ministerialrat Dr.  Gottfried Loibl ergab, dass die von Kraus angelegten Akten nicht mehr vor- handen sind. Eine mündliche Erklärung dafür gab dem Autor Marianne Gruber, die ehemalige Leiterin der ÖGL: Laut Gruber hat Kraus die „Kontaktstelle“ betreffende Akten ohne fortlaufende Aktenzahl angelegt.23 Dadurch gingen die- se bei einem Umzug des Außenministeriums verloren.24 Der Verlust dieser wich- tigen Quellen konnte jedoch (ansatzweise) durch einige Unterlagen hinsichtlich dieser kulturpolitischen Tätigkeit in Kraus’ Nachlass sowie in den Sammlungen der ÖGL kompensiert werden. Ebenso als verloren müssen die Interna zu Kraus’ Konsulententätigkeit in der Wiener Filiale des Europa-Verlags gelten, die sich, – nach Mitteilung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes –, nicht erhalten haben.25 Aber auch hier konnte die Studie über Umwege auf anderes Quellen- material zurückgreifen wie z. B. das Teilverlagsarchiv des Europa-Verlags, das in der Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur im Literatur- haus Wien verwahrt wird. Die vorliegende Studie versteht sich aufgrund dieser bisher unerschlossenen Quellen als materialorientiert. Bei der Auswertung der Dokumente stellt sich, um es mit Pierre Bourdieu zu formulieren, unweigerlich die Frage, wie weit in die „objektiven, durch Beobachtung nachweisbaren Strategien“26 eines Akteurs wie Kraus, bewusste Berechnung eingeht, denn die von ihm hinterlassenen Doku- mente, Briefwechsel, Tagebücher und expliziten Stellungnahmen über die lite- rarische Welt machen deutlich, dass auch seine jeweilige Position und Laufbahn im Feld seismografischen Erschütterungen ausgesetzt war. 23 „Kulturstelle ohne Aktenzwang: Dr.  Wolfram Laus wird im Außenamt kulturelle Belange koor- dinieren.“ Vgl dazu ebenso Kuhner: Der Ausschluss, S. 53  f. 24 Mail von Dr.  Gottfried Loibl an den Verfasser, 21.  Juli 2011. 25 Mail von Johanna Wagner (ÖGB-Öffentlichkeitsarbeit) an den Verfasser, 14. März 2011. 26 Pierre Bourdieu: Die Regeln der Kunst. Genese und Struktur des literarischen Feldes. Aus dem Frz. übers. v. Bernd Schwibs u. Achim Russer. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2001 (= stw 1539), S.  430. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 16 Einleitung
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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