Seite - 88 - in Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Bild der Seite - 88 -
Text der Seite - 88 -
durfte, daß Torberg um 12 Uhr am besten zu erreichen ist und Hilde Spiel gern
ein Mittagsschläfchen hält.“26
Der Kunsthistoriker, Publizist und Kulturmanager Otto Breicha, geboren am
26. Juli 1932 in Wien, wo er am 28. Dezember 2003 verstarb, war bis 1972 Mit-
arbeiter, später dann stellvertretender Leiter der ÖGL, zwischen 1969 und 1974
fungierte er als Direktoriumsmitglied des Avantgardefestivals „steirischer herbst“.
Der promovierte Kunsthistoriker und Publizist Breicha gründete 1966 gemein-
sam mit Gerhard Fritsch die (zunächst als Jahresschrift gegründete) Zeitschrift
„protokolle“ und gab die Kulturzeitschrift „Ver Sacrum“ heraus. Er war auch
Mitglied der im Februar 1973 gegründeten „Grazer Autorenversammlung“ und
unterhielt schon zuvor enge Kontakte zur sogenannten Grazer Gruppe, was sich
auch im Programm der ÖGL manifestierte.27 Breicha fungierte als Bild-Gedächt-
nis der Literaturgesellschaft, er fotografierte nicht nur während der Veranstal-
tungen, sondern auch die eingeladenen Autorinnen und Autoren, die zumeist
auf der „Pawlatschen“ posierten.
Breicha, der zahlreiche Publikationen zur österreichischen Kunst und Lite-
ratur des 20. Jahrhunderts verfasste, reminiszierte knapp 35 Jahre später über
die Anfangsjahre der ÖGL:
26 Ebd.
27 Vgl. G.
K.: Der Motor. Zum Tod des österreichischen Kulturorganisators Otto Breicha. In: Süd-
deutsche Zeitung, Nr. 10, 14. Jänner 2004, S. 12. Abb. 2 Otto Breicha
Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
88 Die Österreichische Gesellschaft für Literatur (1961–1975)
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
- Titel
- Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
- Autor
- Stefan Maurer
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-23312-1
- Abmessungen
- 15.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 452
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
- 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
- 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
- 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
- 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
- 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
- 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
- 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
- 3.6 Forum der Jugend 180
- 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
- 3.8 Resümee 190
- 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
- 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
- 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
- 7. RESÜMEE 399
- 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
- 9. PERSONENREGISTER 437