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Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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Dies waren Hauptherausgeber Heinz Kindermann, Margret Dietrich für Drama, Robert Mühlher für Prosa, Eugen Thurnher für Lyrik und Versepik sowie Eli- sabeth Schmitz für Hörspiel. Anwesend waren neben den in der Anthologie ver- tretenen Autorinnen und Autoren198 auch Bundeskanzler Josef Klaus und Unter- richtsminister Theodor Piffl-Perčević. Die Bestrebung der Anthologie war die Repräsentation österreichischer Dichtung vor allem im Ausland. Der erste Band war dem Drama gewidmet und versuchte „dessen Entwicklung in Österreich innerhalb eines Jahrtausends aufzuzeigen.“199 Von insgesamt 37 Dramen von 36 Autorinnen und Autoren war Franz Grillparzer gleich zweimal vertreten. Trotz der ertragreichen Diskussionen machte sich Kraus, wie er auf dem „Sai- son-Abschlußcocktail“ der ÖGL im Jahre 1966 vor dem Bundeskanzler und den Ministern für Unterricht, Finanzen und Justiz feststellt, „Sorgen [...] um die ‚Basis, auf der sich alles abspielt‘, um die österreichische Literatur selber“.200 Er prangerte die schwierige Situation für Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Österreich an: „Zwischen Österreich und unseren Autoren hat sich manche unbeantwortete Frage aufgetan“201. Kraus’ Befürchtungen hinsichtlich der Lite- raturförderung wurden 1968 Wirklichkeit, als die staatliche Subvention von 6,3 auf 5,1 Millionen Schilling sank.202 Im Anschluss an die Präsentation von Otto Schulmeisters Die Zukunft Öster- reichs, erschienen im Molden Verlag, fand im November 1967 eine Diskussion statt. Mit dem Autor diskutieren Christoph Allmayer-Beck, der Wirtschaftshis- toriker Felix Butschek, der österreichisch-US-amerikanische Historiker Fried- rich Engel-Jánosi, der Ökonom und Politiker Hans Igler, der ÖVP-Politiker Andreas Khol, der als Autor und Sozialreformer tätige Mediziner Werner Vogt sowie die Historikerin Erika Weinzierl. Am Beginn der Diskussion stand „eine zeitlang der Streit um die ‚Oesterreichische Nation‘ im Mittelpunkt, wobei aber Einmütigkeit über das in den letzten zwei Jahrzehnten steigende Nationalbe- wusstsein des Österreichers einerseits und über die Kläglichkeit, mit der der oesterreichische Nationalfeiertag zustande gekommen ist, andererseits, erzielt werden konnte“.203 Khol, damals Generalsekretär der Außenpolitischen Gesell- schaft, sprach davon, dass der „völkische Nationsbegriff“ tot sei, jedoch die 198 U. a. Kurt Becsi, Kurt Benesch, Johann  A. Boeck, Felix Braun, Franz Theodor Csokor, Fritz Hochwälder, Kurt Klinger, Hans Friedrich Kühnelt, Alexander Lernet-Holenia, Max Mell, Friedrich Schreyvogl, Helmuth Schwarz und Harald Zusanek. 199 N.  N.: Dramatiker-Parade ohne ‚Konfetti‘. Hochoffizielle ‚Buchpremiere‘ im Festsaal der Uni- versität. In: Volksblatt. 23.  Oktober 1966. 200 I.  Löwe: „Man macht sich so Sorgen…“ Wolfgang Kraus sprach über Literatur und Literatur- gesellschaft. In: Kurier, 1.  Juli 1966, S. 9. 201 Ebd. 202 N.  N.: Budget-Vorschlag für 1968. In: Express, 2.  November 1967, S. 5. 203 N.  N.: 69 – die Zukunft Oesterreich. Wien apa-Meldung, 21.  November 1967. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 136 Die Österreichische Gesellschaft für Literatur (1961–1975)
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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