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Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Seite - 172 -
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Kraus und die ÖGL arbeiteten vor allem in den 1960er Jahren durchaus dar- an, gefördert durch Institutionen wie den „Kongress für kulturelle Freiheit“, die- ses „grüne Flaschenglas“ zu zerbrechen, auch wenn dahinter eindeutige ideolo- gische Ziele standen (vgl. Kapitel 6). Hilde Spiel Ein ausgezeichnetes Verhältnis pflegten Kraus und Hilde Spiel, die „Grand Dame der österreichischen Literatur“.335 Spiel, die 1963 endgültig aus dem englischen Exil nach Österreich zurückgekehrt war, bedankte sich bei Kraus, „Sie und die Österreichische Gesellschaft für Literatur von allem Anfang bis zum Ende waren die einzigen, die sich wirklich immer vorbehaltlos für mich eingesetzt und mich in jeder Weise unterstützt und gefördert haben.“336 Kraus hat anlässlich ihres 60.  Geburtstages eine Würdigung geschrieben: „Aus dem heutigen literarischen Leben Wiens ist Hilde Spiel nicht wegzudenken, und doch hat sie so lange Zeit außerhalb ihrer Heimat gelebt.“337 Hier stehen einander zwei Funktionäre des Literaturbetriebs in einer freund- lichen Beziehung gegenüber, war Spiel noch zwischen 1966 und 1971 General- sekretärin des österreichischen P.E.N.-Clubs und anschließend Vizepräsidentin, bevor sie diesem aufgrund ihrer durch Friedrich Torberg verhinderten Wahl zur Präsidentin 1972 den Rücken kehrte. Sie blieb jedoch für den Internationalen P.E.N. tätig. Als Kulturkorrespondentin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ berichtete sie immer wieder über die Veranstaltungen der ÖGL. In den 1970er Jahren gründete sie gemeinsam mit Milo Dor die IG Autoren. Spiel war 1936 gemeinsam mit ihrem ersten Ehemann Peter de Mendelssohn nach England emigriert. Der Schriftsteller de Mendelssohn war ab 1939 im Bri- tischen Informationsministerium und zwischen 1945 und 1948 Presseoffizier der Britischen Kontrollkommission und verfügte deswegen nach 1945 über aus- gezeichnete Kontakte, u. a. auch zu Melvin  J. Lasky und dessen „Monat“, in dem beide zu publizieren begannen. 1941 hatte Spiel die britische Staatsbürgerschaft erhalten und in englischer Sprache zu schreiben begonnen. Ab 1939 war sie im Londoner Zentrum des P.E.N. aktiv, in den sie 1937 Robert Neumann eingeführt hatte. 335 Vgl. Hans  A. Neunzig, Ingrid Schramm (Hg.): Hilde Spiel. Weltbürgerin der Literatur. Wien: Zsolnay 1999 (= Profile. 3.); Ingrid Schramm, Michael Hansel (Hg.): Hilde Spiel und der lite- rarische Salon. Innsbruck, Wien, Bozen: Studien-Verlag 2011. 336 Hilde Spiel an Wolfgang Kraus, 22.  Jänner 1983, NL WK. 337 Wolfgang Kraus: Eine Dame der Literatur. Zum 60.  Geburtstag von Hilde Spiel am 19.  Okto- ber 1971, ms. Ts., ebd. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 172 Die Österreichische Gesellschaft für Literatur (1961–1975)
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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