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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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darbieten und möglichst viele, möglichst kurze Beiträge bringen, sondern sie will vor allem längere Arbeiten veröffentlichen und dem Urteil ihrer Leser vorlegen. So soll diese Zeitschrift – um im Bild ihres Titels zu bleiben – als ‚Auffahrtsrampe‘ neuen Schrifttums dienen.263 Die „Rampe“ verstand sich von vornherein als ein Instrument der Literaturför- derung, auf der „ein breiter Fächer literarischer Aussagen entfaltet“264 werden sollte und das Auswahlkriterium der Texte war deren literarische Qualität: „So soll das in dieser Richtung relevante literarische Werk durch Veröffentlichung Öffentlichkeitscharakter erhalten und über ‚Die Rampe‘ […] Anschluß finden an den Bewegungshorizont unserer Zeit.“265 Eine der ersten Redaktionssitzungen fand im November 1974 statt, wobei Kraus sofort einen seiner „Schützlinge“, dessen Werke im Europa-Verlag erschie- nen, ins Treffen führte. Aus Franz Riegers Roman Feldwege (1975) sollte ein Kapitel in der ersten Nummer erscheinen.266 Mit Beiträgen von Franz Tumler (Berliner Tagebuch), Jutta (heute: Julian) Schutting (Schreiben – Handwerk oder ästhetisches Vergnügen), Friedrich  A. Glück (Arthur) sowie Werner Herbst (zwi- schendort), einigte man sich auf die Zusammensetzung des ersten Heftes, das in einer Auflage von 1.500 Exemplaren erschien. Auf Initiative des Redaktionsteams wurde ab dem zweiten Heft eine Rubrik mit dem Titel „Proben junger Autoren“ eingerichtet, mit dem Ziel, jüngere Auto- rinnen und Autoren einem breiteren Publikum vorzustellen, die bis 1989 geführt wurde und pro Nummer zwischen 20 und 30 Seiten einnahm. Diese Rubrik ent- wickelte sich zur „Talentschmiede“ der oberösterreichischen Literatur. Hier gaben u. a. Leopold Aumaier, Harald Kislinger, Rudolf Habringer, aber auch andere „Newcomer“ wie Anselm Glück und Evelyn Grill ihr literarisches Debüt.267 Bäcker, Fussenegger und Kraus sorgten für die Repräsentation nach außen und „legten nicht zuletzt durch die sorgfältige Redigierung von Texten, der Förderung zahl- reicher junger Talente, der […] Verpflichtung zu ästhetischer und inhaltlicher Vielfalt und der Offenheit gegenüber Kritik den Grundstein für die Markenzei- chen der RAMPE“.268 Aber bereits die zweite Nummer entzweite das Herausgeberkomitee, ein Gedicht von Gerald Bisinger mit dem Titel Scheiß-Gedicht wurde Stein des Ansto- 263 Ebd. 264 Ebd. 265 Ebd. 266 Vgl. Protokoll über Redaktionssitzung „Die Rampe“, Linz, 29.  November 1974, VL HB. 267 Julius Stieber: „Die Rampe“ feiert. Versuch eines Resümees. In: Die Rampe, Selbstporträt 1975– 1995. Linz: Land Oberösterreich, Amt der Oö. Landesregierung, Landeskulturreferat 1995, S.  5–10, hier S. 9. 268 Ebd., S. 8. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 256 Wolfgang Kraus und die österreichische Literatur
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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